Kindersitze im Test: Die meisten überzeugen

26.5.2020, 15:44 Uhr
Kindersitze im Test: Die meisten überzeugen

© ADAC

Dass es in Deutschland eine Zeit ohne "Kindersitzpflicht" gegeben hat, dürften viele junge Eltern noch mitbekommen haben: Tatsächlich existiert erst seit April 1993 die – sperrig ausformulierte – Vorschrift, wonach Kinder bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr und unter 150 Zentimeter Körpergröße nur dann in Kraftfahrzeugen mit Sitzen und vorgeschriebenen Sitzgurten mitgenommen werden dürfen, wenn sie in speziellen Rückhalteeinrichtungen untergebracht sind.

Der ADAC nimmt solche Kindersitze regelmäßig unter die Lupe und prüft sie auf Sicherheit, Handhabung sowie eventuelle Schadstoffbelastung. Aktuell hat der Club insgesamt 26 Sitze für alle Altersklassen überprüft. Das Ergebnis fiel ermutigend aus: 18 Testkandidaten wurden mit "gut" bewertet, einer sogar mit "sehr gut". Ein "mangelhaft" musste nicht vergeben werden.

Qualität kostet

Als Testsieger erwies sich die Babyschale "Silver Cross Dream + Dream i-Size Base", deren Anschaffung allerdings auch 500 Euro erfordert. Der mit 75 Euro billigste Sitz landete auf dem letzten Platz: Für den mitwachsenden und somit für Kinder zwischen 1 und 12 Jahren konzipierten "Osann Flux Plus" gab es lediglich ein "ausreichend". Ursächlich waren Schwächen bei Bedienung und Sicherheit, während bei der Schadstoffbelastung keinerlei Auffälligkeit festgestellt wurden.

Kindersitze im Test: Die meisten überzeugen

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In seinem Test trug der ADAC auch dem Trend weg vom eigenen Auto Rechnung: Überprüft wurden auch zwei einfach zu transportierende Kindersitze, die sich für Carsharing-Nutzer eignen oder für Familien, die sonstwie immer wieder in wechselnden Autos unterwegs sind. "Chicco Fold & Go i-Size" und "Mifold Hifold Fit and Fold Booster" (jeweils ca. 200 Euro) eignen sich für Kinder ab etwa vier Jahren und brachten es auf das Testurteil "befriedigend".

Bitte probesitzen

Kindersitz-Tests können freilich nur ein Kriterium sein, wenn es um den Kauf einer geeigneten Rückhalteeinrichtung geht: Der Sitz muss auch zum Auto und zum Kind passen. Deshalb sollten zur Anschaffung sowohl der eigene Wagen als auch der Nachwuchs mitgenommen werden, damit Probe-Einbau und Probe-Sitzen möglich sind.

ule