Knausern beim Kraftstoff

27.8.2019, 12:09 Uhr
Knausern beim Kraftstoff

© ampnet/ACE

 

Von Ballast befreien

Dass ein hohes Fahrzeuggewicht auch hohen Verbrauch bedeutet, ist eine Binsenweisheit. Aus Bequemlichkeit verzichten dennoch viele Autofahrer darauf, das Fahrzeug regelmäßig von überflüssigem Ballast zu befreien. Was es kosten kann, wenn sich zu viel auf der Rückbank oder im Kofferraum angesammelt hat, rechnet der Auto Club Europa (ACE) vor: 50 Kilo Zusatzgepäck machen einen Mehrverbrauch von 0,2 bis 0,3 l/100 km aus. Das gilt umso mehr für Dachlasten wie Fahrradträger oder Transportboxen, die obendrein die Aerodynamik negativ beeinflussen. Quittung: Bis zu zwei Liter Kraftstoffkonsum mehr pro 100 km.

Stimmt der Luftdruck?

Die Hälfte aller Autos ist mit zu niedrigem Luftdruck unterwegs, weiß man beim Deutschen Kfz-Gewerbe. Das kostet Sprit. Also regelmäßig (am besten monatlich) - den Luftdruck kontrollieren und gegebenenfalls nachbessern. Dabei aber immer die Angaben in der Bedienungsanweisung beachten!

Technik-Check lohnt

Alte Zündkerzen und ein verstopfter Luftfilter können den Spritkonsum um ein bis zwei Liter pro 100 km nach oben treiben. Den Durst des Autos erhöhen auch eine defekte Lambdasonde, ein kaputter Kurbelwellensensor, eine schleifende Bremse oder falsches Motoröl erhöhen den Durst des Autos.

Schlauer schalten

Kavaliersstarts mögen bei einer gewissen Klientel Eindruck schinden, sinnvoll sind sie nicht. Am besten wird das Gaspedal beim Beschleunigen nur zu zwei Dritteln durchgedrückt. Bewährt hat es sich, bei jeweils 2000 Touren hochzuschalten, bis der höchste Gang erreicht ist. Mit der fünften oder sechsten Fahrstufe kann man durchaus auch in der Stadt richtig liegen. Dass niedrige Drehzahlen dem Motor schaden, ist ein Vorurteil. Vielmehr spare es "die Hälfte, wenn man 50 km/h im vierten statt im zweiten Gang fährt", heißt es beim Deutschen Kfz-Gewerbe. Eine Automatik serviert den adäquaten Gang natürlich selbstständig.

Mit Köpfchen fahren

Auch das Zubolzen auf eine rote Ampel zählt zu den unsinnigen Gewohnheiten der Boah-Ey-Fraktion. Dem Spritverbrauch - und der Sicherheit - zuträglicher ist es, frühzeitig vom Gas zu gehen und nur moderat zu bremsen. Speziell Elektroautos oder Hybride können rekuperieren, meist in unterschiedlich starken Stufen. Sie gewinnen beim Verzögern also Energie zurück, die dann in der Batterie abgespeichert wird und die Reichweite erhöht.

Auch Assistenzsysteme helfen inzwischen beim vorausschauenden Fahren weiter. Bei Audi beispielsweise gibt es den Ampelassistenten, er teilt dem Fahrer mit, welches Tempo günstig fürs Surfen auf seiner persönlichen grünen Welle ist. Schlau miteinander vernetzte Navis und Geschwindigkeitsregler reduzieren dann, wenn es angebracht erscheint, automatisch das Tempo.

Für nicht immer hilfreich halten Experten übrigens den Tempomat, der die vorgeschriebene Geschwindigkeit stets konstant hält - auch, wenn es auf der Autobahn den Berg hinaufgeht.

Reisen statt rasen

Mit Vollgas über die Autobahn zu brettern kostet Nerven - und, des höheren Spritverbrauchs wegen, Geld. Auch Tempo 130 ist eine gute Reisegeschwindigkeit, sie hält den Spritdurst in Grenzen.

Planen hilft sparen

Stop-and-Go-Verkehr ist verbrauchsintensiv. Mitunter hilft es, eine Viertel- oder halbe Stunde früher oder später loszufahren, um den schlimmsten Berufsverkehr zu umgehen. Was Kurzstrecken betrifft, so lohnt es sich schon mal, zu laufen oder das Fahrrad zu nehmen - sowie Besorgungen strategisch zu planen und zusammenzufassen. Jedes Anlassen eines kalten Motors verbraucht so viel Kraftstoff wie sieben Kilometer Fahrt.

Günstig tanken

Der ACE hat beobachtet, dass die Kraftstoffpreise mittlerweile vier Mal am Tag steigen und fallen. Am höchsten sind sie in der Regel zwischen 6.30 und 8.30 morgens, am günstigsten am späten Vormittag und abends zwischen 19 und 22 Uhr.

Dass Autobahn-Raststätten nicht die billigste Adresse zum Spritfassen sind, sollte sich inzwischen herumgesprochen haben. Besser ist es, an einer Tankstelle im nahen Umland oder an einem Autohof Sprit vorzufahren. Manche Navis (zum Beispiel von Mercedes) zeigen die Kraftstoffpreise an. Und spezielle Spritspar-Apps fürs Handy helfen dabei, die günstigste Möglichkeit zum Tanken zu finden.

ule

 

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