Mazda verbessert den "Diesotto"

9.4.2021, 13:02 Uhr
Mazda verbessert den

© Hersteller

Die Idee ist nicht neu: Motorenfachleute in der ganzen Welt versuchen, wesentliche Vorteile des Benziners mit denen des Dieselmotors zu vereinen. Mazda hat schon lange den "selbstzündenden Benziner" im Betrieb und verspricht sich von den jetzt erfolgten neuen Maßnahmen einerseits kräftigeren Durchzug, vor allem in mittleren Drehzahlen, andererseits aber auch günstigere Verbrauchswerte und geringeren Schadstoffausstoß.

Langer Nachname

Bei den Eingriffen am Herzstück ihres Motorenprogramms ist es also hauptsächlich um den technischen Feinschliff gegangen. Auf weitergehende Änderungen an den noch recht frischen Modellen, in denen der "Diesotto" verbaut ist - dem Kompaktwagen Mazda 3 und dem kompakten Crossover-SUV CX-30 nämlich - konnte man verzichten. Mit einer Ausnahme: Das Kind bekommt einen neuen Namen: Ein "e" ergänzt die Bezeichnung, somit treten die beiden Mazda-Modelle künftig mit dem langen Nachnamen "e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid" an.

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Was sich unter der Motorhaube ändert? Dem Mix aus Benziner und Diesel hat Mazda eine Kraftspritze verordnet, gleichzeitig soll er aber auch – wir haben es erwähnt - weniger verbrauchen. Die Leistung klettert recht bescheiden um sechs PS auf 186 PS/137 kW und das Drehmoment um 16 auf 240 Newtonmeter. Den besseren Durchzug in mittleren Touren und die gleichmäßigere Kraftentfaltung spürt man nicht unbedingt auf den ersten Kilometern der Probefahrt. Die beiden bislang einzigen Mazda-Modelle mit dem weiterentwickelten Motor treten nicht wirklich dynamisch beim Ampelstart oder Überholmanöver an. Das wollen sie auch gar nicht, eher sind sie auf Komfort, Elastizität und Effizienz ausgelegt. Wer unbedingt flotter vorankommen will, muss Mazda 3 und Mazda CX-30 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid über das exakt geführte Sechsgang-Schaltgetriebe fleißig schalten.

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Gegenüber dem Vorgänger sinkt der Kraftstoffverbrauch tatsächlich fast auf Dieselniveau, zumindest bei zurückhaltender Fahrweise. Als durchschnittliche Einsparung gibt Mazda bei dem überarbeiteten Motor bis zu 0,5 Liter auf 100 Kilometer gemäß WLTP an. Beim CX-30, wenn man ihn als Handschalter und Fronttriebler wählt, lautet die Angabe 5,6 l/100 km (127 g/km CO2) und beim Mazda3 in der Fastback-Version mit Stufenheck rund fünf Liter, entsprechend 114 g/km CO2-Ausstoß.

Mildhybridsystem mit Startergenerator

Mit der Zusatzbezeichnung "M Hybrid" ist das Mildhybrid-System mit 24-Volt-Startergenerator gemeint, das zur Verbrauchseinsparung beitragen soll. Auf unserer ersten Testrunde mit dem neuen CX-30 ermittelten wir den (nicht ganz repräsentativen) Praxiswert von 7,3 l/100 km, beim Mazda 3 drei Zehntel weniger - keine schlechten Werte im Segment. 

Auf optische Retuschen verzichten die Designer diesmal, das gilt auch für den Innenraum, der den bewährten Mazda-Stil widerspiegelt. Dazu zählt der Neun-Zoll-Multimedia-Monitor, er lässt sich ausschließlich über Dreh-Drückregler oder Tasten in der Mittelkonsole steuern. Zur Bedienung: Sie ist einfach und ergonomisch ausgerichtet. Material und Verarbeitung wirken nicht ganz so hochwertig wie in den größeren Modellen des Herstellers, aber im Konkurrenzvergleich durchaus ansprechend.

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Das Gepäckabteil des 4,40-Meter-Crossovers CX-30 nimmt 430 bis 1406 Liter auf, beim kompakten und 4,46 Meter langen Mazda3 sind es 358 bis 1026 Liter, die 20 Zentimeter längere Fastback-Version schluckt 450 bis 1138 Liter. 

Auch mit Allradantrieb

Die Preispalette startet im Falle des Mazda CX-30 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid bei 27.290 Euro, bereits das Basismodell ist umfangreich ausgestattet. Die Allrad-Variante kostet mindestens 31.490 Euro. Wer die höhere Stufe "Selection" wählt, zahlt ab 29.490 Euro und bekommt dafür beispielsweise Klimaautomatik sowie 18 Zoll-Alufelgen mit 215/55er-Bereifung. Für den Mazda 3 e-Skyactiv 2.0 M Hybrid werden mindestens 26.490 Euro fällig, für die Fastback-Variante 26.990 Euro. Optional ist jeweils die Sechsstufen-Automatik "Skyactiv-Drive" erhältlich, die auf 2000 Euro kommt.

Ingo Reuss

 

Mazda 3 und CX-30 e-Skyactiv X 2.0 M Hybrid:

Wann sie kommen: Beide Modelle sind bereits erhältlich

Wen sie ins Visier nehmen: Der Mazda 3 die Vertreter der sogenannten Golf-Klasse, der CX-30 beispielsweise Kia XCeed oder Ford Puma

Was sie antreibt: Ein 137 kW/186 PS starker Zweiliter-Vierzylinder-Benziner mit SPCCI-Kompressionszündung und 24-Volt-Mildhybridsystem

Was sie kosten: Der Mazda 3 e-Skyactiv ab 26.490 Euro, die Fastback-Variante ab 26.990 Euro. Der Mazda CX-30 e-Skyactiv ab 27.290 Euro.