Mitsubishi Eclipse Cross: Jetzt immer unter Strom

28.4.2021, 18:20 Uhr
Mitsubishi Eclipse Cross: Jetzt immer unter Strom

© Hersteller

Vieles ist durch die Elektrifizierung der Antriebsarten in Bewegung geraten. Ausnahmen gibt es, zum Beispiel bleiben die mit modernen, sauberen Dieselmotoren ausgerüsteten SUVs zumindest vorerst noch sinnvoll, vor allem, wenn sie häufig auf der Langstrecke eingesetzt werden. Dennoch erobern Plug-in-Hybride (PHEV) nach und nach auch dieses Segment. Für den Autofahrer rechnen sich die Modelle mit dem Stecker besonders dann, wenn er regelmäßig auf kürzeren Strecken unterwegs ist, zum Beispiel bei der täglichen Fahrt zum Arbeitsplatz und zurück. Dann reicht die rein elektrische Reichweite oft für die gesamte Strecke - zumal, wenn beim Arbeitgeber nachgeladen werden kann.

Weil sie auf die CO2-Emissionen ihrer Flotten achten müssen, um Strafzahlungen zu vermeiden, rühren die Autohersteller kräftig die Werbetrommel für die Teilzeitstromer. Für Kunden wiederum sind die Plug-in-Hybride aufgrund der staatlichen Förderung attraktiv – und weil Dienstwagen-Fahrer bei privater Nutzung nur 0,5 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil versteuern müssen.

188 PS Systemleistung

Seinem SUV Outlander hat Mitsubishi bereits einen Plug-in-Hybridantrieb verpasst; jetzt ist das SUV-Coupé Eclipse Cross an der Reihe. In der neuen, immer mit Allradantrieb ausgestatteten PHEV-Version arbeiten neben einem 2,4-Liter-Benziner mit 72 kW/98 PS zwei Elektromotoren, einer vorn mit 60 kW/82 PS und ein weiterer an der Hinterachse mit 70 kW/95 PS. Die drei Triebwerke entwickeln eine Systemleistung von 138 kW/188 PS.

Mitsubishi Eclipse Cross: Jetzt immer unter Strom

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Klingt stark, aber hier kommt es weniger auf die Leistung an, sondern auf den sparsamen Umgang mit dem Sprit und die geringe CO2-Belastung vor Ort. Die entsprechenden Werte liegen wie bei allen Plug-in-Hybriden auf den ersten Blick im grünen Bereich, sehen also vorbildlich aus. Der Mitsubishi Eclipse Cross konsumiert laut Werksangabe im Mix nur 1,7 Liter Sprit plus 19,3 kWh Strom je 100 Kilometer, was einem CO2-Ausstoß von lediglich 39 g/km entspricht. Das gilt freilich nur, wenn die Umstände günstig sind, und schon gar nicht auf der Langstrecke, sprich Autobahn.

Rein elektrisch soll der 4,55 Meter lange Eclipse Cross - ebenfalls unter günstigen Umständen - bis zu 61 Kilometer weit kommen. Bei Bedarf kann der Fahrer den elektrischen Fahrmodus per Knopfdruck aktivieren. Die Batterie bietet auf dem Papier eine Kapazität von 13,8 kWh. Wer eilig unterwegs sein muss oder will, kommt ins Grübeln, denn maximal 135 km/h im Elektromodus sind nicht allzu viel, ebensowenig aber die (abgeregelte) Höchstgeschwindigkeit von 162 km/h, wenn der Verbrenner die Arbeit übernimmt. Bei einem solchen Tempo kleben nämlich die schnellen Sprinter & Co am Heck. 

Stark beim Schleppen

Positiv: Auf ersten Testfahrten im Stadtgebiet von Bonn bestätigte sich nicht nur die Reichweite, sondern auch der günstige Spritverbrauch. Das Adjektiv „günstig“ trifft vor allem deshalb zu, weil schon der Basis-Eclipse ohne Extras haarscharf an ein stolzes Leergewicht von zwei Tonnen herankommt. Zumuten darf man ihm offenbar nur bis zu 440 Kilo Zuladung. Aber: Er kann 1,5 Tonnen auf den Haken nehmen, zum Beispiel, um einen Wohnwagen oder Sportboot-Anhänger zu ziehen. Ganz nebenbei hat uns die Wendigkeit des doch recht schweren Brockens erstaunt – der Eclipse Cross dreht auf nur 10,9 Metern.

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Gegenüber dem Vorgänger legt der Japaner übrigens um 14 Zentimeter in den Länge zu. Im Innenraum finden bis zu fünf Insassen Platz und ins Gepäckabteil passen dann immerhin noch 359 Liter; maximal werden 1108 Liter verkraftet.

Auf längeren Strecken ist schnelles Laden angesagt, an Ladesäulen mit Chademo-Standard befüllt der Eclipse Cross seinen Akku in nur 25 Minuten zu rund 80 Prozent. An Wallboxen und öffentlichen Ladestationen braucht er laut Hersteller rund vier Stunden, um auf 100 Prozent zu kommen; an haushaltsüblichen 230V-Steckdosen kann das Prozedere rund sechs Stunden dauern.

Sechsstufig Rekuperieren

Unterwegs werden über die Rekuperation Energie und somit Reichweite zurückgewonnen und in der Batterie gespeichert. Der Fahrer kann über die Schaltpaddels am Lenkrad auf die Stärke der Rekuperation in sechs Stufen Einfluss nehmen, zum Beispiel bei Bergabfahrten. Beim Allradantrieb besteht Wahlmöglichkeit unter fünf Fahrmodi: "Normal" und "Eco" sind für alltägliche Fahrsituationen gedacht, "Gravel" für den Einsatz abseits befestigter Wege, zum Beispiel auf Schotterstrecken oder im schwierigen Gelände, wobei auch 19 Zentimeter Bodenfreiheit helfen; dazu gibt es "Snow" für winterliche Bedingungen und "Tarmac" für betont dynamisches Fahren.   

Optisch hat sich das Design des Eclipse Cross erkennbar verändert. Mitsubishi hat das Markengesicht mehr auf athletischen Look mit einem Hauch Eleganz getrimmt. So sind die Frontscheinwerfer weiter nach unten gewandert und auch das Heck wirkt jetzt ansprechender. Verbessert wurde die Sicht nach hinten durch die neue einteilige Heckscheibe, womit ein bisheriger Kritikpunkt wegfällt.

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Angeboten wird das SUV-Modell in drei Ausstattungsstufen: "Basis", "Plus" und "Top". Schon beim Einsteiger finden sich neben dem serienmäßigen Allradantrieb Nettigkeiten wie die Zweizonen-Klimaautomatik, Sitzheizung vorne, Dachreling und Rückfahrkamera, außerdem drei Basis-Assistenten.

Basisversion ab 30.890 Euro

In der Basisversion kostet der Eclipse Cross Plug-in 39.890 Euro. Zieht man den Elektrobonus sowie den Hersteller-Zuschuss (insgesamt 9000 Euro) ab, dann bleiben 30.890 Euro. Entsprechend kosten nach dem Abzug der Prämien die "Plus"-Stufe 34.390 Euro und das "Top"-Level 38.590 Euro. Das Sondermodell "Intro Edition", das die "Plus"-Linie weiter aufwertet, kommt zum Marktstart für 36.990 Euro.

Künftig setzt der deutsche Importeur beim Eclipse Cross ausschließlich auf den Plug-in-Hybridantrieb, der Benziner bleibt nur im vorerst noch angebotenen Vorgänger erhalten und ist letztlich ein Auslaufmodell.

In den Mitsubishi-Verkaufszahlen liegt allerdings der kleine Space Star deutlich vorn, noch vor dem Familien-SUV Outlander, gefolgt vom Eclipse Cross und dem ASX.

Unterstützung beim Laden

Zur Einführung des neuen Eclipse Cross will Mitsubishi das Geschäft mit den größeren SUVs und Crossovern noch mit einer zusätzlichen Idee ankurbeln: Die Verkaufsstrategen wollen den Kunden über ein paar Probleme mit der Elektromobilität hinweghelfen, so beim Aufladen der Fahrzeugbatterie. Dazu kümmert sich der Händler um Wallbox und Ökostrom zuhause beim Kunden und unterstützt ihn bei den Anträgen auf Förderung, auf Wunsch wird auch der Elektriker vermittelt. Und auch beim Ladechip für öffentliche Säulen unterwegs gibt es Unterstützung.

Ingo Reuss

Mitsubishi Eclipse Cross:

Wann er kommt: Steht seit April beim Händler

Wen er ins Visier nimmt: Kia Sportage PHEV, Opel Grandland X Hybrid, Peugeot 3008 Hybrid4 etc.

Was ihn antreibt: Plug-in-Hybridantrieb aus 2,4-l-Vierzylinder-Benziner mit 72 kW/98 PS und zwei Elektromotoren mit 60 kW/82 PS und 70 kW/95 PS. Systemleistung 138 kW/188 PS.

Was er kostet: Ab 39.890 Euro, nach Abzug der Förderprämien 30.890 Euro.