Neuer Hyundai i20: Mehr dran und drin bei gleichem Preis

18.10.2020, 14:42 Uhr
Neuer Hyundai i20: Mehr dran und drin bei gleichem Preis

© Hersteller

Schon an der Front ist der Neue erkennbar: Erstmals sind die Scheinwerfer in den Kühlergrill integriert. Aber der 4,04 Meter kurze Kleinwagen bietet noch mehr. Das fängt beim Platzangebot an: Hier sehen sich die Passagiere besser untergebracht, was dem auf 2,58 Meter verlängerten Radstand zu verdanken ist.

Will das Segment aufmischen

Im Motorenprogramm, das ausschließlich aus Benzinern besteht, werden außer dem 62 kW/84 PS starken Vierzylinder zwei Einliter-Dreizylinder angeboten. Das Duo ist turbogeladen und arbeitet – vom 100-PS-Handschalter abgesehen – mit einem 48-Volt-Mildhybridsystem, das Treibstoff einsparen soll. Beide Dreizylinder lassen sich wahlweise über ein "intelligentes" Sechsganggetriebe (iMT) schalten oder optional über eine Siebengangautomatik. Keine Frage: Mit dem Neuen wollen die Südkoreaner das Kleinwagensegment aufmischen. 

Die Preispalette beginnt bei 13.637 Euro (16 Prozent MwSt). Dafür gibt es die i20-Einstiegsversion "Pure" mit 62 kW/84 PS starkem 1,2-Liter-Vierzylinder und manueller Fünfgangschaltung. Darüber rangieren die erwähnten Einliter-Dreizylinder mit 74 kW/100 PS und 88 kW/120 PS.

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In den Ausstattungsstufen "Select" und "Trend" wird der 100-PS-Dreizylinder ab 17.049 Euro als Sechsgangschalter geliefert. Für knapp 1000 Euro Aufpreis kann der Kunde den Turbomotor mit 48-Volt-Hybridtechnik und iMT ordern.

Von dem innovativen "intelligenten" Sechsganggetriebe ist bereits die Rede gewesen. Zur Funktionsweise: Mithilfe der elektronisch geregelten Kupplung wird der Motor vom Getriebe entkoppelt, um dadurch in einem Segelmodus Kraftstoff zu sparen. Mit Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe (7DCT), 120-PS-Motor und in der Topausstattung "Prime" kostet der i20 dann 23.970 Euro.

Sparsame Hybride

Günstig fallen vor allem die Verbrauchswerte der beiden Hybridversionen mit 7DCT aus. Kombiniert betragen sie 4,4 l/100 km bzw. 4,7 l/100 km (in NEFZ umgerechnete WLTP-Werte). Am wenigsten CO2 – nur 100 g/km - stößt der Handschalter aus. Höher im Verbrauch (5,3 l/100 km) und CO2-Ausstoß (121 g/km) liegt der Vierzylinder. Alle Motoren erfüllen die Abgasnorm Euro 6d.

Eine auf sportlich auftretende Fahrer zugeschnittene N-Line-Ausstattung wird im Frühjahr nachgereicht, ebenfalls später kommt der richtig sportliche i20 N.

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Besonders gut gefallen hat uns der 120-PS-Dreizylinder, der in Stufe "Trend" ab 20.558 Euro erhältlich ist. Er agiert antrittsschneller und durchzugskräftiger als der kleine Bruder mit 100 PS. Das für ein kleines Auto fein abgestimmte Fahrwerk bewährt sich auf unterschiedlichen Fahrbahnbelägen und schreckt auch nicht vor reparaturbedürftigen Asphaltdecken zurück. Auch hier hat Hyundai längst Anschluss an einige vorbildliche europäische Hersteller gefunden.

Für Stadt und auch mal Langstrecke

Vor allem in Verbindung mit der Siebengang-Automatik vermittelt der stärkste i20 den Eindruck eines insgesamt gut gelungenen Fahrzeugs, das sich sowohl für Stadtfahrten als auch für längere Strecken empfiehlt. Auch die Platzverhältnisse, der Sitzkomfort, die Übersichtlichkeit und das noch ausreichende Gepäckabteil überzeugen. Bei den Hybriden stehen wegen der zusätzlichen Batterie unter dem höheren Kofferraumboden etwas eingeschränkte 262 bis 1075 Liter (statt 352 bis 1165 Liter) zur Verfügung.

Schon im Basismodell befinden sich immerhin die wichtigsten Assistenten und, unter anderem, elektrische Fensterheber vorn an Bord, leider aber keine Klimaanlage. Die kommt erst in der zweiten Stufe "Select" hinzu, wo sie sich in Gesellschaft von Digitalradio, Bluetooth-Freisprechanlage, USB-Anschluss, Lederlenkrad und einigem mehr befindet. "Trend" bietet zusätzliche Assistenten, 16-Zoll-Alufelgen, 8-Zoll-Farb-Touchscreen, ein digitales Cockpit mit 10,25-Zoll-Display, LED-Tagfahrlicht, Einparkhilfe hinten, kabellose Smartphone-Ladestation, Sitzheizung vorn und vieles mehr.

In der Top-Stufe "Prime" bleiben kaum noch Wünsche offen: Voll-LED-Scheinwerfer, Smart-Key-System, Klimaautomatik und 17-Zoll-Räder addieren sich im Vergleich zu den anderen Ausstattungsvarianten hinzu.

Eine Erweiterung des Telematiksystems "Bluelink" umfasst künftig "Connected Routing" mit schnelleren Naviberechnungen und Live-Services; das funktioniert via Cloud.  Für den neuen Navi-basierten Geschwindigkeitsregler mit Abstandshalter verlangt Hyundai 322 Euro (nur in "Prime" lieferbar), für das an sich unnötige Sportfahrwerk ab "Trend" 926 Euro. Die Garantie über fünf Jahre bleibt.

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Hyundai, in Deutschland zunehmend erfolgreich, vor allem mit elektrifizierten Antrieben, hat weitere neue Modelle in der Pipeline: Bis zum Jahresende werden die Modelle Santa Fe, Kona und Tucson ausgewechselt. Anfang nächsten Jahres folgt das alternativ angetriebene CUV (Compact Utility Vehicle) Ioniq 5, danach eine Sportlimousine und ein großes SUV.

Große Pläne mit der Brennstoffzelle

Bis Ende 2020 sollen rund 75 Prozent der Hyundai-Palette einen elektrifizierten Antrieb pro Baureihe aufweisen. Elektroantrieb meint bei den Koreanern aber auch Brennstoffzelle: Vom wasserstoffbetriebenen Nexo sind laut Hyundai-Deutschland-Geschäftsführer Jürgen Keller schon 12.000 Einheiten verkauft worden; zur Zeit läuft der Lkw-Sektor an. Bis 2030 plant das Unternehmen, 700.000 Brennstoffzellen-Einheiten pro Jahr zu bauen. 

Ingo Reuss

Hyundai i20 in Kürze:

Wann er kommt: Die Markteinführung ist bereits erfolgt

Wen er ins Visier nimmt: VW Polo, Kia Rio, Opel Corsa, Mazda 2, Renault Clio, Skoda Fabia etc.

Was ihn antreibt: 1,2-l-Vierzylinder-Benziner mit 62 kW/84 PS; Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 74 kW/100 PS und 88 kW/120 PS

Was er kostet: Ab 13.637 Euro

Was noch folgt: Sportliche N-Line-Ausstattung, sportliches N-Line-Modell