Radfahren bei Eis und Schnee

6.12.2020, 13:23 Uhr
Radfahren bei Eis und Schnee

© pd-f/Kay Tkatzik

Den ersten Wintereinbruch mit Schnee und Minustemperaturen haben wir bereits erlebt. Bedingungen, denen hartgesottene Radler aber tapfer trotzen. Umständehalber genießen sie sogar ungewohnte Freiheiten. Diese betreffen die Benutzungspflicht von Radwegen: Sie werden oft erst nachrangig geräumt oder gestreut und mitunter sogar mit dem Schnee der Straße regelrecht zugeschaufelt. In solchen Fällen – und auch dann, wenn der Weg vereist ist – gilt das Befahren des Radwegs als unzumutbar. Radler dürfen deshalb auf den Gehweg oder die Straße ausweichen.

Radler auf der Fahrbahn

Die Autofahrer sind dann zu noch mehr Vorsicht und Rücksichtnahme aufgerufen. "Alle Verkehrsteilnehmer können im Winter leichter ins Rutschen kommen", warnt etwa der ADAC und appelliert, die auf der Straße befindlichen Radfahrer nur mit angepasster Geschwindigkeit und besonders großem Abstand zu überholen.

Radfahren bei Eis und Schnee

© pd-f/Kay Tkatzik

Mitunter lässt es sich freilich auch für die Radler nicht vermeiden, auf verschneiten oder eisigen Untergrund zu treffen. Lenken oder Bremsen sollte man dann nur unter größter Vorsicht beziehungsweise – wenn möglich – gar nicht. Vor allem Kurven sind Gefahrenstellen. Helfen kann es, den Sattel etwas niedriger zu stellen, um in schwierigen Situationen sicher mit beiden Füßen auf den Boden zu gelangen.

Auf Winterreifen umsteigen

Eine gute Investition in die Sicherheit stellen spezielle Winterreifen oder sogar Spikes dar, die – anders als beim Auto – in Deutschland für Fahrräder erlaubt sind, da sie den Asphalt nicht beschädigen. Alternativ (und durchaus auch bei Spikes) kann etwas Luft aus den Pneus gelassen werden, um die Auflagefläche des Profils zu vergrößern und so den Grip zu optimieren.

Drei Lagen am Körper

Was die Bekleidung betrifft, so hat sich das bekannte Zwiebelprinzip bewährt. Direkt am Körper trägt der winterresistente Radler eine dünne Lage Funktionsunterwäsche, sie leitet Feuchtigkeit an die darüber liegenden Kleidungsschichte weiter. Wer Kunstfasern scheut, wählt Merinowolle. Als Isolationsschicht empfiehlt sich ein Pullover oder Fleece, der die Körperwärme speichert. Als oberste Lage ist eine feuchtigkeits- und windabweisende Jacke geeignet.

Radfahren bei Eis und Schnee

© pd-f/cosmicsports

Die Beine sind dem unwirtlichen Wetter besonders ausgesetzt, am besten stecken sie in einer wattierten (Softshell-)Hose. Thermo-Überzieher und/oder spezielle Winter-Fahrradschuhe – sie gibt es auch für Klickpedale – halten die Füße warm. Der Handel hält auch wärmende Einlegesohlen vor, sogar elektrisch beheizbare Einlagen und Strümpfe sind zu kaufen, ihre Wirksamkeit ist allerdings umstritten.

Die Hände sind in Fäustlingen beziehungsweise "Dreifinger"-Handschuhen gut aufgehoben. Und auf den Kopf gehört eine wärmende Mütze – unter dem Helm getragen, denn bei aller Vorsicht besteht auf Eis und Schnee erhöhte Sturzgefahr.

ule