Renault Clio E-Tech: Hybrid hilft beim Sparen

24.2.2020, 12:33 Uhr
Renault Clio E-Tech: Hybrid hilft beim Sparen

© Hersteller

Noch ist beim Renault Clio die Diesel-Ära nicht vorbei, eben erst haben die Franzosen zwei Turbodiesel für ihren kleinen Kompakten angekündigt. Daneben soll – ab dem Sommer – aber auch ein Hybrid die Sache mit der Sparsamkeit richten. Keiner fürs externe Aufladen an der Steckdose, die aufwendige Plug-in-Technologie wäre in der Kleinwagen-Klasse finanziell nicht darstellbar. Aber ein Vollhybrid, der sich mit unauffälligen "E-Tech"-Logos an der B-Säule und am Heck kenntlich macht und dessen 1,2-kWh-Akku sich während der Fahrt durch Bremsenergie-Rückgewinnung (Rekuperation) mit Energie versorgt.
80 Prozent der innerstädtischen Fahrzeit, so verspricht es Renault, soll sich mit dem Clio E-Tech rein elektrisch bewältigen lassen. Bis zu 40 Prozent Spritersparnis würden damit einhergehen und CO2-Emissionen um 90 g/km, was Verbrauchswerten mit einer Drei vor dem Komma entspräche.

Expertise aus der Formel 1

Bei der Umsetzung der Technologie hat sich Renault der Expertise des hauseigenen Formel-1-Teams bedient. Neben der erwähnten Batterie besteht das Team Hybrid beim Clio aus einem 1,6-l-Vierzylinder-Saugbenziner und zwei Elektromotoren. Das hauptamtliche E-Aggregat leistet 20 kW und ist dafür verantwortlich, den Clio E-Tech auch mal alleine anzutreiben, solcherart emissionsfreies Fahren soll bis zu einer Distanz von drei Kilometern und einer Geschwindigkeit von 75 km/h möglich sein. Ein "EV"-Knopf aktiviert den rein elektrischen Betrieb. Daneben hat die 20-kWh-Maschine die Aufgabe, den Verbrenner – zum Beispiel beim Beschleunigen – zu unterstützen. Angefahren wird immer elektrisch.

Renault Clio E-Tech: Hybrid hilft beim Sparen

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Der zweite E-Motor ist als Startergenerator tätig und im Getriebe verbaut, wo er die Fahrstufen organisiert. Eine Kupplung braucht es somit nicht mehr.

Insgesamt bringt es der Clio E-Tech auf eine Systemleistung von 103 kW/140 PS.

Für erste Probefahrten hat uns Renault ein Vorserienmodell des Clio E-Tech zur Verfügung gestellt. Erkenntnis: Das Zusammenspiel der Elektromotoren und des Verbrenners funktioniert so unauffällig, wie es sein soll; auch die Rekuperation geht effektiv vonstatten. Wenn der Fahrer den Fuß vom Fahrpedal lupft, ist die Verzögerungswirkung in der zweiten Stufe so stark, dass der Hybrid-Clio auch ohne Tritt aufs Bremspedal fast von allein zum Stehen kommt. Der E-Mobilist kennt den Fachbegriff – "One-Pedal-Driving".

Kultiviertes Vorankommen

Von der elektrischen Boost-Wirkung hätten wir uns indes gerade in den unteren Drehzahlregionen etwas mehr erwartet. Aber darauf kommt es dem Hybrid-Fahrer vielleicht gar nicht so sehr an, er könnte sein Augenmerk eher auf wohltemperiert-kultiviertes Vorankommen bei zurückhaltendem Arbeitsgeräusch richten, eine Disziplin, in der der E-Tech zweifellos überzeugt. Zum Verbrauch können wir vorerst nur sagen, dass der Hybrid-Clio beim ersten kurzen Kennenlernen laut Bordcomputer mit 4,8 l/100 km gefüttert werden wollte.

Renault Clio E-Tech: Hybrid hilft beim Sparen

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Nicht unerwähnt soll bleiben, dass das E-Tech-Paket am Kofferraumvolumen knabbert – von 340 l schrumpft es auf 300 l.
Preise nennt Renault noch nicht, sie dürften sich in etwa zwischen 22.000 und 23.000 Euro bewegen. Der Umweltbonus ist hier nicht abzugsfähig. Wohl aber bei den elektrifizierten Versionen des Golf-Konkurrenten Mégane und des kleinen Crossovers Captur, die sich demnächst als Plug-in-Hybride andienen. 

Ulla Ellmer

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