Triggo aus Polen: Breitensportler und Schmalhans

20.5.2020, 11:00 Uhr
Triggo aus Polen: Breitensportler und Schmalhans

© Hersteller

Nach Corona, darüber herrscht weitestgehend Einigkeit, wird vieles nicht mehr so sein, wie es einmal war. "Es kann sich herausstellen, dass die Abneigung gegen öffentliche Verkehrsmittel als Ort mit hohem Infektionsrisiko zunimmt", mutmaßt Rafal Budweil, Chef und Gründer von Triggo. Auch dann soll ein Flitzer ins Spiel kommen, an dem das polnische Start-up bereits seit zehn Jahren arbeitet und für den 2021 endlich die Serienreife geplant ist.

Elektrisches Leichtfahrzeug

Der Triggo ist ein 2,60 Meter kurzes, elektrisches und vierrädriges Leichtfahrzeug, das als Besonderheiten austauschbare Akkus und ein variables Chassis mitbringt. Im bis zu 90 km/h schnellen Straßenmodus breitet sich der Triggo mit stabilitätsfördernd ausgefahrenen Rädern auf 1,48 Meter aus. Im langsamen Manövriermodus dagegen wird er vom Breitensportler zum 86-cm-Schmalhans.

Triggo aus Polen: Breitensportler und Schmalhans

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Das ist dann auch beim Parken von Vorteil: Auf einen herkömmlichen Parkplatz sollen gleich fünf Triggos passen.

Ein Lenkrad gibt es nicht in der vollverglasten Kabine des 1+1-Sitzers, wie beim Fahrrad greift der Fahrer um eine Lenkstange. Eine Ladung des 8-kWh-Akkus soll für 100 Kilometer Fahrt reichen, die Systemleistung der beiden Elektromotoren beträgt 15 kW/20 PS. Dank seines digitalisierten Antriebs sei der Triggo aufs autonome Fahren vorbereitet, lässt der Hersteller wissen, automatisiertes Kolonnenfahren beherrsche er bereits.

Im klassischen Sinne verkauft werden soll der Triggo nicht. Seine Mission ist es, eine Tätigkeit im Rahmen von Robotaxi- oder Carsharingdiensten aufzunehmen.

Charmant, aber nicht einzigartig

Das Konzept erscheint sicherlich pfiffig und charmant, aber nicht ungewöhnlich. Bereits vor Jahren hat beispielsweise Toyota mit seinem Dreirad i-Road eine ähnliche Idee aus dem Hut gezaubert. Das dreisitzige Elektro-Leichtauto-Konzept ACM City wiederum pflegt ebenfalls das Konzept herausnehmbarer Akkus. Und auch die Studie Citroën Ami steht für ein urbanes E-Modell, das in die Leichtfahrzeug-Klasse L7E eingestuft ist und schon von 16-jährigen mit Führerschein AM gefahren werden darf.

ule