Ein Museum packt ein!

Fürth - Das Rundfunkmuseum Fürth packt Objekte und Inventar in Boxen und Kisten, damit das Gebäude saniert werden kann. Ein Einblick in die Arbeit der Umzugsbeauftragten Brigitte Holl.

Die Museumspädagogin Brigitte Holl hat man in den vergangenen Monaten nur sehr selten an ihrem Schreibtisch gesehen. Vielmehr war sie mit dem Bleistift hinter dem Ohr und dem Klemmbrett in der Hand im Haus unterwegs und koordinierte das Umzugsgeschehen. Alles musste raus, denn das Gebäude, die ehemalige Direktion von Grundig, soll bald gründlich saniert werden – eine Operation am offenen Herzen.

In enger Abstimmung mit Sammlungbeauftragter Stefan Henricks und dem Leiter der städtischen Museen, Martin Schramm, mussten Ausweichflächen gefunden werden. Die Suche gestaltete sich nicht einfach, doch nun befinden sich die neuen Depots des Rundfunkmuseums unweit der Uferstadt.

Die To-do-Liste von Brigitte Holl wuchs in dieser Zeit ständig. Was passiert mit all den Dingen, die keine Ausstellungsobjekte sind? Was geschieht mit Hausrat, Möbeln oder Deko? Die Devise war: Überblick behalten! Holl erfasste alle Gegenstände und entschied mit der Museumsleitung, was nachhaltig wiederverwendet wird, was in die Depots einzieht und was abgegeben werden kann.

Ein Ampelsystem half – und wieder sah man Brigitte Holl durch das Haus wandern und die Gegenstände sortieren und farbig markieren. Inzwischen hatte sie auch Unterstützung gefunden: Tatkräftige Hilfe kam durch Kollegen und viele Aktive des Fördervereins. Alle packten auch während der Hitzewelle im Sommer schwungvoll mit an.

Im September rückte das Umzugsunternehmen an, und dann ging es ganz schnell: Kisten, Kästen mit Objekten, Büchern und Inventar wurden vorsichtig verpackt und verladen. Zuletzt verließ selbst die originale Tür von Max Grundigs zweitem Laden, das Haus.

Übrig geblieben sind nun nur noch einige wenige Gegenstände und die Büros mit Inventar sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Es hallt ordentlich, wenn man nun durchs Haus läuft. Ein Hauch von Wehmut ist spürbar und auch die Vorfreude auf das, was kommt.

http://rundfunkmuseum.fuerth.de