Gesundheitliche Folgen

Giftig oder lecker? So schützen Sie Ihr Haustier

10.10.2022, 11:02 Uhr
So gern der Vierbeiner gerne etwas ab hätte: Manches sollte er auf keinen Fall bekommen.

© Billion Photos / shutterstock.com, NNZ So gern der Vierbeiner gerne etwas ab hätte: Manches sollte er auf keinen Fall bekommen.

Nur weil uns etwas gut schmeckt, muss es nicht gleich auch gesund sein. Und schon gar nicht für Vierbeiner. Es mit Bello oder Kitty zu gut zu meinen, kann sogar richtig gefährlich werden. So zum Beispiel bei Lebensmitteln, die Xylit oder Xylitol enthalten.

Dabei handelt es sich um einen Zuckerersatzstoff, der aus landwirtschaftlichen Stoffen wie Maiskolbenresten, Stroh und Harthölzern gewonnen wird. Er steckt häufig in Bonbons, Schokolade, Marmelade, aber auch in Globuli und einigen Kaugummis. Xylit ist extrem toxisch für Hunde, Frettchen, Kaninchen, aber auch für Nutztiere wie Kühe und Ziegen. Schon ab einer geringen Menge schnellt der Insulinspiegel des Tiers in die Höhe, wodurch der Blutzuckerspiegel stark abfällt. Außerdem schädigt der Stoff die Leber stark. Hierbei ist also besonders Vorsicht geboten.

Während die meisten Menschen Nüsse problemlos vertragen, trifft das nicht für unsere Haustiere zu. Walnüsse an sich sind zwar nicht giftig, dafür aber die grüne Fruchthülle, in der sie reifen. Denn die ist häufig von einem Schimmelpilz befallen, der Mycotoxine bildet.

Die können Vergiftungssymptome wie Erbrechen, Durchfall, Muskelzittern und Krampfanfälle auslösen – und das schon bei geringen Mengen. Dabei müssen Hunde die Nüsse nicht mal gefressen haben: Es reicht, wenn sie sie nur im Maul hatten, zum Beispiel beim Apportieren. Übrigens nicht nur in der Erntezeit im Herbst, sondern ganzjährig. Gefährlich sind auch Macadamianüsse. Sie sind jedoch nur für Hunde giftig. Man schätzt, dass etwa eine Menge von 0,7 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht ausreicht, damit sich Vergiftungssymptome einstellen.

Lecker und gesund: Avocados sind auf dem menschlichen Speiseplan für reichlich Vitamine, Mineralstoffe und ungesättigte Fettsäuren bekannt. Allerdings enthalten sie auch Persin, das auf Tiere eine recht starke Giftwirkung haben kann. Bei Hühnern beispielsweise führt die Aufnahme des Stoffes zu einer Herzmuskelnekrose. Aber auch Pferde, Ziegen, Schafe, Hunde und Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster vertragen die grüne Frucht nicht.

Den meisten vermutlich bekannt: Die giftige Wirkung von Schokolade auf Tiere. Hierbei gilt, je dunkler die Sorten, desto höher ist der enthaltene Kakaoanteil und damit das Theobromin, das schon bei einer geringen aufgenommenen Menge lebensbedrohlich für die Vierbeiner sein kann. Klinische Symptome können ab einer Aufnahme von 20 Milligramm Theobromin pro Kilogramm Körpergewicht auftreten.

Gefährdet sind daher vor allem kleine Hunde und Katzen, bei denen schon geringe Mengen reichen, um Vergiftungssymptome hervorzurufen.In der Regel sind Katzen dafür bekannt, sehr gerne Fisch zu essen. Doch bei Thunfisch ist Vorsicht geboten: Denn der enthält oft Quecksilber. Schon etwa 100 Gramm Fisch können für Hund und Katze schädlich sein.

Pflanzen Zimmer/Garten

Giftiges für die Haustiere findet sich nicht nur auf dem Teller, sondern auch auf dem Fensterbrett: In Form von Zimmerpflanzen. Denn die sind nicht nur schön anzusehen, sondern teilweise auch gefährlich für Vierbeiner. Die Liste an giftigen Exemplaren ist laut dem Deutschen Tierschutzbund lang. Wer vorbeugen möchte, sollte alle Pflanzen aus dem heimischen Wohnzimmer einzeln überprüfen.

Sicher ist jedoch, dass unter anderem Alpenveilchen, Amaryllis, Begonie, Christusdorn, Dieffenbachie, Efeutute Korallenbäumchen, Prachtlilie, Weihnachtsstern und die Wüstenrose giftig für Hunde, Katzen, Kaninchen, Vögel und Nager wie Meerschweinchen und Hamster sind. Auch Fensterblatt, Kaktus und die Orchidee verschwinden am besten aus dem Haushalt. Wer sich nicht von dem Grüngewächs trennen kann, sollte dafür sorgen, dass es für die Tiere möglichst unerreichbar ist.

Gleiches gilt für Pflanzen, die im Garten oder auf dem Balkon wachsen. Denn Eisenhut, Krokus und Tulpen sind ebenfalls giftig.

Erste Hilfe

Es kann sehr schnell gehen: Eine Sekunde Unachtsamkeit reicht meist schon aus. Doch was ist zu tun, wenn der Vierbeiner etwas vom Teller geschnappt hat?

Das hängt in erster Linie ganz davon ab, welches Gift das Tier aufgenommen hat. Doch etwas ist unumgänglich: Der schnellstmögliche Besuch beim Tierarzt oder einer Tierklinik. Um dem Tier bestmöglich helfen zu können, ist es wichtig zu wissen, was es gefressen hat. Im Zweifelsfall kann der Stoff auch in die Praxis gebracht werden, um ihn vor Ort identifizieren zu lassen. In vielen Fällen ist so eine gezieltere Behandlung möglich.


Tierärztlicher Notdienst in Nürnberg: Tel. 09 11/ 80 73 90.

Verwandte Themen


2 Kommentare