Liebe, Schmerz und Leidenschaft

"Adiós Buenos Aires": Das Spielfilmdebüt von German Kral ist eine Verneigung vor dem Tango

13.5.2023, 18:55 Uhr
Tito Godoy (hinten) und Manuel Vicente in "Adios Buenos Aires", einer leidenschaftlichen Hommage an die argentinische Hauptstadt und den Tango.

© Alpenrepublik/dpa Tito Godoy (hinten) und Manuel Vicente in "Adios Buenos Aires", einer leidenschaftlichen Hommage an die argentinische Hauptstadt und den Tango.

Regisseur German Kral wurde 1968 in Buenos Aires geboren und zog Anfang der 1990er Jahre mit dem Wunsch, mit Wim Wenders zusammenzuarbeiten, nach Deutschland. Seine Heimat ist dem heute in München lebenden Filmemacher, der bislang vor allem als Dokumentarfilmer in Erscheinung getreten ist ("Musica cubana", "Der letzte Applaus", "Ein letzter Tango"), bis heute als Thema präsent – und damit hat er etwas mit dem Protagonisten seines neuen Films gemein.

Aller Neuanfang ist schwer

Auch Julio (Diego Cremonesi) lässt seine Heimatstadt Buenos Aires einfach nicht los. Mitten in der schweren Wirtschaftskrise 2001 verkauft der Schuhhändler und Bandoneon-Spieler sein gesamtes Hab und Gut, um nach Deutschland auszuwandern, ins Geburtsland seiner Mutter. In Berlin will er noch einmal ganz neu anfangen.

Doch andauernd kommt seiner Auswanderung etwas dazwischen. Erst wird er in einen Unfall mit Taxifahrerin Mariela (Marina Bellati) verwickelt. Sein bislang glückloses Tango-Ensemble kann überraschend den legendären Sänger Ricardo Tortorella (Mario Alarcón) für sich gewinnen, und schließlich friert die Regierung auch noch die Konten ein und Julio kommt nicht mehr an sein Geld.

Und wieder ist der Strom weg

"Adiós Buenos Aires" des Deutsch-Argentiniers Kral ist eine Hommage an die argentinische Hauptstadt und den Tango. Immer wieder erhebt sich die Kamera und gleitet über das Hafenviertel La Boca, den eleganten Friedhof von Recoleta oder die Straßen des Arbeiterviertel Barracas hinweg. Dazu erklingt der melancholische Sound des Tango, erzählt von Liebe, Schmerz und Leidenschaft.

Der Verstand sagt Julio, die prekären Verhältnisse in Buenos Aires endlich hinter sich zu lassen. "Was für ein Land" stöhnt er, als bei einer Bandprobe mal wieder der Strom ausfällt. Doch sein Herz hängt an seinen Freunden, seiner Musik und der Eckkneipe, in der er für seine Auftritte manchmal nur mit ein paar Empanadas entlohnt wird.

In diesen Kinos läuft der Film.

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