Drama

"Fuchs im Bau": Pennäler hinter Gittern

19.5.2022, 13:55 Uhr
Szene mit Aleksandar Petrovic als Hannes Fuchs und Sibel Kekilli als Tara Ketabi.

© Rendesvouz/dpa Szene mit Aleksandar Petrovic als Hannes Fuchs und Sibel Kekilli als Tara Ketabi.

In den ersten Einstellungen sieht man sie kaum: die Stäbe, die die jugendlichen Protagonisten von der Freiheit trennen. Es sind Schüler, die lernen sollen. Nicht nur, wo die Steiermark liegt, auch und vor allem wie sie zurechtkommen mit der eigenen Vergangenheit, mit ihren Fehltritten. Denn "Fuchs im Bau" erzählt von der Welt jugendlicher Straftäter und den Menschen, die sich um sie kümmern.

Beinah dokumentarisch mutet das Drama an, das von den Erlebnissen des Gefängnislehrers Wolfgang Riebniger inspiriert ist. Es erzählt etwa von Samira, vielleicht sechzehn, kurzes Haar, die den eigenen Vater ins Koma gehauen hat.

Groß ist die Gefängnisklasse unter der Obhut der so engagierten wie irgendwie derangierten Frau Berger nicht. Und doch herrscht fast immer Unruhe: "Kameltreiber" ruft ein Schüler über die Sitzreihen hinweg, "Nazi" ein anderer. Frau Berger (Maria Hofstätter) aber hat die Klasse unter Kontrolle – was daran liegt, dass sie den anspruchsvollen Job seit 25 Jahren macht. Und daran, dass sie sich nicht an die strengen Regeln hält, sondern die Kids viel malen und auch mal ein Blech Apfelstrudel zubereiten lässt.

Frau Berger jedoch ist zu alt, lang kann sie den stressigen Job nicht mehr machen; ein neuer Lehrer muss her. Den Schülern bereitet es großen Spaß, diesen Herrn Fuchs (Aleksandar Petrovic) erst mal ordentlich zu demütigen. Dass auch er ein Trauma mit sich herumträgt, lässt uns Regisseur und Autor Arman T. Riahi langsam erahnen. Noch in zweiter Reihe ist das Drama prominent besetzt: mit Sibel Kekilli ("Gegen die Wand") als Gefängnisjuristin und Andreas Lust ("Der Räuber") als "Abteilungskommandant". (103 Min.)

In diesen Kinos läuft der Film.

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