Als Maradona Schicksal spielte

In "The Hand of God" erinnert sich Paolo Sorrentino an seine Jugend in den 80ern

2.12.2021, 12:07 Uhr
Filippo Scotti (rechts) verkörpert als Fabietto das Alter Ego des Regisseurs.

© Gianni Fiorito/Netflix/dpa Filippo Scotti (rechts) verkörpert als Fabietto das Alter Ego des Regisseurs.

Im Zentrum von "Die Hand Gottes", wie der Titel angelehnt an Maradonas legendären Spruch übersetzt heißt, stehen der junge Fabietto (Filippo Scotti) und seine Familie. Der Film nimmt die Perspektive des Teenagers ein und stellt die exzentrischen Familienmitglieder vor: die grimmige Oma, die selbst im Hochsommer einen Pelzmantel zur Schau trägt, die sexy Tante mit den großen Brüsten und Fabiettos Mutter, die anderen gerne Streiche spielt. Toni Servillo, Lieblingsschauspieler von Sorrentino, ist als Vater des Teenagers zu sehen.

Dass Maradona in dieser Zeit zum lokalen Fußballclub wechselt, spielt anfangs nur am Rande eine Rolle. Vielmehr geht es um die ausgelassene Stimmung und wie sich Fabietto durch die Stadt und den Sommer treiben lässt, um das Heranwachsen, das Finden des eigenen Weges und erste sexuelle Erfahrungen.

Dann aber will Fabietto unbedingt ein Heimspiel mit Maradona sehen und fährt nicht mit seinen Eltern in die Berge – wo ein schreckliches Unglück passiert. Die Geschichte hat Parallelen zu Sorrentinos Leben: Der 51-Jährige einst mit einer Katastrophe konfrontiert. Sein Film ist nicht nur ein nostalgischer Rückblick in eine längst vergangene Zeit, sondern auch eine Hommage an die eigene Familie. (130 Min.)

In diesen Kinos läuft der Film.

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