Tipps für den besten Standort

Mini-Module machen's möglich: So zapfen Balkonbesitzer die Sonne an

12.7.2021, 11:57 Uhr
Stecker-Solaranlagen bestehen aus ein oder zwei Modulen und einem Wechselrichter. Der wandelt die aus der Sonneneinstrahlung erzeugte Energie direkt in Strom für den Haushalt um.

© Jörg Sutter/engfe.de/dpa Stecker-Solaranlagen bestehen aus ein oder zwei Modulen und einem Wechselrichter. Der wandelt die aus der Sonneneinstrahlung erzeugte Energie direkt in Strom für den Haushalt um.

Die Stecker-Solargeräte werden von Herstellern auch unter den Bezeichnungen "Mini-Solaranlagen", "Plug & Play-Solaranlagen" oder "Balkonmodule" vermarktet. Sie bestehen aus ein oder zwei Standard-Solarmodulen und einem Wechselrichter.

"Unter optimalen Bedingungen erzeugt eine solche Anlage etwa 600 Kilowattstunden in einem Jahr", erklärt Martin Brandis, Energieberater beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Wenn ein Haushalt pro Jahr rund 3000 Kilowattstunden verbraucht, sei der Anteil der Solarenergie überschaubar.

Dem gegenüber stehen die Kosten: Stecker-Solargeräte mit Standard-Modul kostet zwischen 350 und 800 Euro. Die Anlage kann dann aber bis zu 20 Jahre lang Strom liefern. Die Anlage wirft zwar keinen Gewinn ab, refinanziert sich zum Teil aber durch die Stromerträge: "Jede Kilowattstunde, die erzeugt wird, bringt eine Ersparnis von etwa 0,30 Euro", sagt Brandis. Unter idealen Bedingungen – mit 600 Kilowattstunden pro Jahr – wären es jährlich 180 Euro.

Wirklich effektiv arbeite eine solche Anlage aber nur, wenn man sie an der Balkonbrüstung oder der Fassade installiert – am besten in Südlage.

Auch für Mieter möglich

Die Module sind im Prinzip wartungsfrei, die Installation für Laien möglich. Auch der Betrieb ist wenig riskant. "Ist die Elektroinstallation inklusive Absicherung auf dem neusten Stand, kann eine solche Anlage problemlos mit einer Steckdose verbunden werden", erklärt die Verbaucherzentrale Rheinland-Pfalz.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte jedoch von einem Elektroinstallateur eine Energiesteckdose einbauen lassen. Auch Mieter können Solarenergie für sich nutzen. Sie sollten aber vorher mit ihrem Vermieter sprechen, rät Julia Wagner vom Eigentümerverband "Haus & Grund". Denn sobald das Erscheinungsbild der Immobilie verändert oder die Bausubstanz verletzt wird, bedarf dies der Zustimmung.

Stellt ein Mieter die Anlage auf den Balkon, dürfte dies zwar von der üblichen Nutzung gedeckt sein. "Dieser Standort wird jedoch ihren Ertrag mindern", so Wagner. Diese könne an Auflagen geknüpft sein – etwa an den Nachweis einer fachgerechten Installation oder den Abschluss einer erweiterten Haftpflichtversicherung. "Dies ist ohnehin dringend zu empfehlen", sagt Wagner. Um bei eventuellen Schäden gut abgesichert zu sein.

Auch Nachbarn dürfen durch die Solarpanel nicht geblendet werden. "In diesem Fall ist der Mieter nämlich zum Rück- oder Umbau verpflichtet.

Keine Kommentare