Corona-Weihnacht

Wie sich Familien auf die Feiertage vorbereiten sollten

20.12.2021, 15:07 Uhr
Mit Maske unterm Weihnachtsbaum: Experten raten zu Hygienemaßnahmen.

© imago images/MiS Mit Maske unterm Weihnachtsbaum: Experten raten zu Hygienemaßnahmen.

Kontakte schon jetzt reduzieren

Einkaufen, Kochen, Geschenkepacken: Zu den Vorbereitungen sollten dieses Jahr noch andere kommen. „Diese letzten Tage vor Weihnachten sollte man nutzen, um seine Kontakte zu reduzieren“, sagt die Münchner Virologin Ulrike Protzer. Damit vermindere man sein Ansteckungsrisiko – und die Gefahr, dass das Virus an Weihnachten mitfeiert. Die gesetzliche Regel lautet: Private Zusammenkünfte, an denen Personen teilnehmen, die nicht geimpft oder genesen sind, können nur mit dem Angehörigen des eigenen Hausstands sowie maximal zwei Angehörigen eines weiteren Hausstandes stattfinden. Kinder bis zwölf Jahre und drei Monate zählen dabei nicht.

Schnell noch impfen

Die Impfung ist der wirksamste Schutz gegen Corona – für sich selbst und die anderen. „90 Prozent der Corona-Patienten auf unseren Intensivstationen sind ungeimpft“, sagt Joachim Ficker, Pneumologe und Chefarzt am Klinikum Nürnberg und rät dringend zur Impfung. Wer dreifach geimpft ist, hat ein deutlich geringeres Risiko, sich mit dem Virus zu infizieren und schwer zu erkranken. Wer sich trotz Impfung infiziert, gibt die Viren kürzer weiter als Ungeimpfte. Wessen Zweitimpfung länger als fünf Monate her ist, der sollte sich rasch boostern lassen.

Mit Test in der Tasche

Sinnvoll ist es, einen Test zu machen, und zwar möglichst zeitnah vor der Feier. Am sichersten ist ein PCR-Test, eine Alternative sind die Schnelltests. „Das rate ich angesichts der gefährlichen Übertragung von Omikron, die vor der Türe steht, wirklich jedem“, sagt die Nürnberger Allgemeinärztin Christa Glückert.

Einladungen entzerren

„Die Faustregel ist: Je weniger Personen dabei sind, umso geringer ist das Risiko, dass jemand infiziert sein könnte und das Virus übertragen könnte“, sagt Virologin Protzer. Eine Möglichkeit, um große Gruppen zu vermeiden, ist die zeitliche Staffelung der Einladungen. Eine kleine Gästegruppe mittags und eine abends ist besser als alle auf einmal. Auch gilt: Lieber zwei Tische eindecken als einen großen. Und bei der Sitzordnung sollte man darauf achten, dass gefährdete Menschen wie die Oma oder der Bruder mit Vorerkrankung nicht den Gästen gegenüber sitzen, die in den vergangenen Tagen die meisten Kontakte hatten.

Kreative neue Formen

Hygienemaßnahmen sollten auch daheim gelten: Abstand halten, Hände waschen, Maske tragen und den Raum lüften. Man kann sich auch überlegen, ob man Teile der Feier kreativ nach draußen verlegt. Also zum Beispiel das „Warten aufs Christkind“ mit einem Spaziergang verkürzt oder statt Gänsebraten aus dem Ofen etwas vom Grill zubereitet, um den die Gäste herumstehen können.

Absprachen vorher treffen

Die einen sind in Bezug auf das Virus ängstlich und vorsichtig, andere eher nicht. Um Missstimmungen am Heiligabend zu vermeiden, muss vorher abgesprochen werden, wie man feiert, damit sich alle an die vereinbarten Maßnahmen halten. „Immer das schwächste Glied sollte dabei gehört werden. Es geht um präventiven Überlebensschutz mit Rücksicht auf die Gefährdetsten“, sagt Psychotherapeutin Glückert.

Streitthema meiden

Und wie sollen Familien beim Gans-Essen mit dem heiklen Thema Corona umgehen? „Weihnachten ist nicht die Zeit der Harmonie, sondern des Kraches, da muss man sich mit Corona nicht noch ein Thema oben drauf packen“, rät Psychotherapeutin Christa Glückert.

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