Frust unter Cluberern: "Das ist doch kein Fußball mehr"

15.12.2019, 17:35 Uhr
"Schau hie, des is doch ka Fußball", echauffiert sich Gerd Kirchner in der zweiten Hälfte, als der Club langsam nachlässt. Letztes Jahr hatte der Nürnberger noch eine Dauerkarte, dieses Jahr hat er bisher alle Angebote, mit ins Stadion zu gehen, dankend abgelehnt. "Die finden einfach den Schalter nicht", sagt er. Vom Potenzial und den Namen her sei die Mannschaft nicht die schlechteste - "aber vielleicht können sie's auch nicht besser", mutmaßt der 54-Jährige. "Wem ich nicht böse sein kann, das ist der Frey, der rackert immer." Bei manchen habe er dagegen immer mehr das Gefühl, dass sie das Fußball spielen verlernt hätten.
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"Das ist doch kein Fußball"

"Schau hie, des is doch ka Fußball", echauffiert sich Gerd Kirchner in der zweiten Hälfte, als der Club langsam nachlässt. Letztes Jahr hatte der Nürnberger noch eine Dauerkarte, dieses Jahr hat er bisher alle Angebote, mit ins Stadion zu gehen, dankend abgelehnt. "Die finden einfach den Schalter nicht", sagt er. Vom Potenzial und den Namen her sei die Mannschaft nicht die schlechteste - "aber vielleicht können sie's auch nicht besser", mutmaßt der 54-Jährige. "Wem ich nicht böse sein kann, das ist der Frey, der rackert immer." Bei manchen habe er dagegen immer mehr das Gefühl, dass sie das Fußball spielen verlernt hätten. © Julia Ruhnau

Auch Gerhard Schrödel sieht einiges an Nachholbedarf. "Zu viele Fehlpässe, das Zusammenspiel müsste viel besser sein bei so qualifizierten Spielern", findet er. In der Abwehr müsse man auf jeden Fall stabiler stehen und dürfe sich nicht immer überlisten lassen. Schrödel hofft, dass die Stammtorhüter bald wieder gesunden - "heute ist er ja ganz gut", sagt er zu Keeper Dornebusch, auch wenn der gehaltene Elfmeter eher Glück gewesen sei. "Aber als Stammtorhüter kann ich mir ihn nicht vorstellen." Momentan habe er insgesamt wenig Hoffnung, dass sich über die nächsten Spiele hinweg etwas verbessere.
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"Zusammenspiel müsste viel besser sein"

Auch Gerhard Schrödel sieht einiges an Nachholbedarf. "Zu viele Fehlpässe, das Zusammenspiel müsste viel besser sein bei so qualifizierten Spielern", findet er. In der Abwehr müsse man auf jeden Fall stabiler stehen und dürfe sich nicht immer überlisten lassen. Schrödel hofft, dass die Stammtorhüter bald wieder gesunden - "heute ist er ja ganz gut", sagt er zu Keeper Dornebusch, auch wenn der gehaltene Elfmeter eher Glück gewesen sei. "Aber als Stammtorhüter kann ich mir ihn nicht vorstellen." Momentan habe er insgesamt wenig Hoffnung, dass sich über die nächsten Spiele hinweg etwas verbessere. © Julia Ruhnau

"Wir haben eigentlich viel zu gute Spieler für diesen Tabellenplatz." Roland Rolle ist nach dem verschenkten Sieg bedient, hat aber eine klare Meinung, woran es beim Club hapert: "Durch das schlechte Mittelfeld hat die Abwehr zu viel Arbeit und der Sturm kriegt kein Futter." Das Problem liegt also im Zentrum. Seiner Meinung nach stimme das Mannschaftsgefüge nicht. "Das liegt nicht mehr am Trainer - die Spieler müssten sich gegenseitig akzeptieren", findet der 47-Jährige. Vielleicht hätten sie auch die Nase zu weit oben. "'Wir in der dritten Liga', denken die, das gibt's doch gar nicht.'"
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"Das ist kein Mannschaftsgefüge"

"Wir haben eigentlich viel zu gute Spieler für diesen Tabellenplatz." Roland Rolle ist nach dem verschenkten Sieg bedient, hat aber eine klare Meinung, woran es beim Club hapert: "Durch das schlechte Mittelfeld hat die Abwehr zu viel Arbeit und der Sturm kriegt kein Futter." Das Problem liegt also im Zentrum. Seiner Meinung nach stimme das Mannschaftsgefüge nicht. "Das liegt nicht mehr am Trainer - die Spieler müssten sich gegenseitig akzeptieren", findet der 47-Jährige. Vielleicht hätten sie auch die Nase zu weit oben. "'Wir in der dritten Liga', denken die, das gibt's doch gar nicht.'" © Julia Ruhnau

Jakob Winkler stimmt seinem Vorredner voll und ganz zu - vor allem, was die Problematik im Mittelfeld angeht. "Behrens ist der Schwachpunkt", sagt er über den einstigen Führungsspieler. "Wir haben keine Sechser mehr", lautet sein Fazit. "Man kann nur hoffen, dass der Margreitter wieder fit wird."
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"Behrens ist der Schwachpunkt"

Jakob Winkler stimmt seinem Vorredner voll und ganz zu - vor allem, was die Problematik im Mittelfeld angeht. "Behrens ist der Schwachpunkt", sagt er über den einstigen Führungsspieler. "Wir haben keine Sechser mehr", lautet sein Fazit. "Man kann nur hoffen, dass der Margreitter wieder fit wird." © Julia Ruhnau

Peter Niemann, früher selbst beim Club im Tor, zeigt sich nach dem in letzter Sekunde vergebenen Sieg abgeklärt. "Das ist nicht das letzte Spiel, dass der Club in den letzten Minuten vergeigt." Er kommt zwar aus dem Landkreis Fürth, trotzdem ist er mit Leib und Seele Fan des 1. FCN. "Man musste schon immer leidensfähig sein", findet er. Jetzt bemängelt er allerdings Kondition und Einstellung der Mannschaft. "Die spielen im Training nur noch zehn gegen zehn in der Telefonzelle, also auf engem Raum", hat er beobachtet, Lauftraining gebe es seiner Meinung nach zu wenig. Außerdem seien die Spieler nicht genug am Mann gewesen, Kiel hatte Platz und konnte schön kombinieren. "Recht optimistisch bin ich nicht für die nächsten Spiele." Auch am Trainer zweifelt der 62-Jährige: "Keller hatte nicht viel Erfolg in den letzten Jahren."
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"Recht optimistisch bin ich nicht"

Peter Niemann, früher selbst beim Club im Tor, zeigt sich nach dem in letzter Sekunde vergebenen Sieg abgeklärt. "Das ist nicht das letzte Spiel, dass der Club in den letzten Minuten vergeigt." Er kommt zwar aus dem Landkreis Fürth, trotzdem ist er mit Leib und Seele Fan des 1. FCN. "Man musste schon immer leidensfähig sein", findet er. Jetzt bemängelt er allerdings Kondition und Einstellung der Mannschaft. "Die spielen im Training nur noch zehn gegen zehn in der Telefonzelle, also auf engem Raum", hat er beobachtet, Lauftraining gebe es seiner Meinung nach zu wenig. Außerdem seien die Spieler nicht genug am Mann gewesen, Kiel hatte Platz und konnte schön kombinieren. "Recht optimistisch bin ich nicht für die nächsten Spiele." Auch am Trainer zweifelt der 62-Jährige: "Keller hatte nicht viel Erfolg in den letzten Jahren." © Julia Ruhnau

"Ich habe die letzten Spiele gar nicht mehr angeschaut, weil es so grausam war." Wolfgang Beigel ist bedient. Der 67-Jährige ist zwar quasi seit Geburt Club-Fan, momentan macht ihm sein Herzensverein aber ganz schön zu schaffen. Seit dem Spiel in Regensburg, wo die Mannschaft trotz Führung die letzte halbe Stunde lang nur noch gezittert habe, sieht er schwarz. "In entscheidenden Situationen ist die Abwehr einfach überfordert, nicht nur in der Verteidigung, sondern auch im Spiel nach vorne." Seit den 70er Jahren sei der Club nicht mehr stabil, die aktuelle Spielweise sei aber "nur noch katastrophal." "So steigen sie ab."
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"Nur noch katastrophal"

"Ich habe die letzten Spiele gar nicht mehr angeschaut, weil es so grausam war." Wolfgang Beigel ist bedient. Der 67-Jährige ist zwar quasi seit Geburt Club-Fan, momentan macht ihm sein Herzensverein aber ganz schön zu schaffen. Seit dem Spiel in Regensburg, wo die Mannschaft trotz Führung die letzte halbe Stunde lang nur noch gezittert habe, sieht er schwarz. "In entscheidenden Situationen ist die Abwehr einfach überfordert, nicht nur in der Verteidigung, sondern auch im Spiel nach vorne." Seit den 70er Jahren sei der Club nicht mehr stabil, die aktuelle Spielweise sei aber "nur noch katastrophal." "So steigen sie ab." © Julia Ruhnau

"Enttäuschend" ist das erste, was Max Lindner zu dem Auftritt gegen Kiel einfällt. "Ich hätte gedacht, dass sie die letzten Sekunden durchhalten. Ich hätte den Ball gehalten und nicht mehr nach vorne gespielt", analysiert er die letzten Szenen, die schließlich zum Kieler Ausgleich kurz vor Abpfiff führten. Ein Sieg hätte der Mannschaft gut getan, so müsse man Angst haben, "dass wir bald in der dritten Liga spielen. Dann gehen alle guten Spieler weg."
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"Enttäuschend"

"Enttäuschend" ist das erste, was Max Lindner zu dem Auftritt gegen Kiel einfällt. "Ich hätte gedacht, dass sie die letzten Sekunden durchhalten. Ich hätte den Ball gehalten und nicht mehr nach vorne gespielt", analysiert er die letzten Szenen, die schließlich zum Kieler Ausgleich kurz vor Abpfiff führten. Ein Sieg hätte der Mannschaft gut getan, so müsse man Angst haben, "dass wir bald in der dritten Liga spielen. Dann gehen alle guten Spieler weg." © Julia Ruhnau