Für Fundtiere fallen erhebliche Kosten an

1.12.2011, 20:15 Uhr
Für Fundtiere fallen erhebliche Kosten an

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Nach ausgiebiger und teilweise sehr kontrovers geführter Diskussion zeigten sich die Bürgermeister der Landkreisgemeinden mit dem Vorschlag von Landrat Armin Kroder einverstanden, pro Einwohner 25 Cent im Jahr für die Betreuung von Fundtieren zu bezahlen. Zumindest gibt es jetzt eine einheitliche Regelung auf Landkreisebene, nachdem das Thema Fundtiere, für deren Kosten die Gemeinden eigentlich aufkommen müssten, bisher sehr locker gehandhabt wurde.

Die Tierheime erhieltenfreiwilligen Spenden der Kommunen, die aber in keinem Falle ausreichten, um die Kosten zu decken. Nachdem der Defizitbetrag für die Betreuung der Fundtiere jährlich wächst und die Tierheime in Feucht und Hersbruck dies auf Dauer nicht ausgleichen können hatte man sich nun an den Landkreis gewandt, mit der Bitte, eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Herbert Schön von der Kommunalaufsicht hatte sich viel Arbeit gemacht und verschiedene Varianten durchgerechnet, die nun von den Bürgermeistern diskutiert wurden.

Rede und Antwort standen auch die Vertreter der Tierheime aus Feucht und Hersbruck, die sich im Landkreis Nürnberger Land die Betreuung der Fundtiere aufteilen. Den Tierheimen wäre natürlich die Lösung am liebsten gewesen, dass jede Gemeinde für die Kosten aufkommt, die ein Fundtier verursacht. So rechneten die Tierheime vor, dass allein im Jahr 2010 das Defizit für die Betreuung von Fundtieren im Tierheim Feucht bei 94.000 Euro lag und in Hersbruck 67.000 Euro fehlten.

In Hersbruck gingen von den Gemeinden 9000 Euro dafür ein, in Feucht lag der Betrag lediglich bei 4000 Euro. Vorsitzender Sauerer aus Feucht machte unmißverständlich klar, dass man so nicht weitermachen könne, nachdem sich auch in diesem Jahr ein erheblicher Fehlbetrag abzeichnet. Müsste ein Tierheim aus finanziellen Gründen schließen, dann sei die Konsequenz, dass sich jede Gemeinde selbst um ihre Fundtiere kümmern muss. Sauerer appellierte deshalb an die Bürgermeister, eine Regelung zu finden, die beiden Seiten gerecht werde. Als Grund für den enormen Anstieg der Kosten nannte Sauerer, dass zum einen die abgegebenen Tiere immer älter werden und damit die Verweildauer steigt.

Winkelhaids Bürgermeister Michael Schmidt brachte allerdings seinen Unmut über das Vorgehen des Tierheims Feucht zum Ausdruck. Zuerst habe man mit der Gemeinde einen Vertrag abgeschlossen, diesen im beiderseitigen Einvernehmen sogar noch nachgebessert und dann doch mitgeteilt, dass man eine andere Lösung anstrebe. Gegen eine vernünftige Pauschale pro Gemeinde habe er nichts einzuwenden, was auch der Altdorfer Bürgermeister Erich Odörfer bekräftigte. Er sei gerne bereit mehr zu bezahlen, aber nicht in der Höhe, wie manche wünschen. In der Diskussion wurden dann verschiedene Zahlen genannt, die zwischen 15 und 50 Cent pro Einwohner und Jahr lagen.

Klaus Falk aus Ottensoos peilte die Mitte an. Dieser Betrag sei ein Anreiz für eine wirtschaftliche Lösung. Verworfen wurde der Vorschlag, diesen Betrag doch über die Kreisumlage zu finanzieren. Dies sei rechtlich nicht möglich, hieß es seitens des Landratsamtes. Die Bürgermeister äußerten aber den Wunsch, dass Herbert Schön „treuhänderisch“ für die Gemeinden ein Auge darauf werfen sollte, nachdem er sich schon bei der Vorbereitung soviel Arbeit gemacht habe. Erich Odörfer war es wichtig, für eine gerechte Aufteilung zu sorgen. Auch er war der Ansicht, dass mit 25 Cent pro Einwohner die Situation erheblich verbessert werde. Landrat Armin Kroder machte die 25 Cent pro Einwohner dann zum Vorschlag. Ihm sei bewusst, dass dies nicht das Ende der Debatte sei, aber immerhin ein Start für eine vernünftige Regelung. Mehr sei im Moment nicht drin, wobei seitens der Tierheime kein Zweifel daran gelassen wurde, dass man pro Einwohner einen Euro bräuchte, um in etwa kostendeckend arbeiten zu können. Zusammenfassend meinte Landrat Kroder, dass die gefundene Regelung ab Januar 2012 umgesetztwerden soll. Darüber hinaus bleibe es aber jeder Gemeinde unbelassen diesen Betrag nach oben aufzustocken.

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