Große Fiesta am Steiner Sportplatz

19.5.2014, 07:59 Uhr
Große Fiesta am Steiner Sportplatz

© Michael Müller

Hinter der Planung für das dreitägige Latinofestival vom 30. Mai bis 1. Juni steht ein eigens dafür gegründeter Verein unter der Federführung von Siegfried Hochstein. Unterstützt wird das Vorhaben von der Stadt, die für die drei Tage 40 000 Euro zur Verfügung stellt. Geld, das über die Festivaltickets möglichst wieder in die Stadtkasse zurückfließen soll. Vereinbart ist außerdem, dass mit eventuellen Gewinnen Kulturprojekte in Stein unterstützt werden.

Wie es nach dem Kassensturz aussieht, ist natürlich noch offen. Im schlimmsten Fall regnet es drei Tage lang oder das Musikangebot stößt auf zu geringes Besucherinteresse. „Dann sind wir nach den drei Tagen bankrott“, räumt Hochstein das Risiko ein.

Langfristig geplant

Jetzt ist aber erst mal Optimismus angesagt. Schließlich arbeiten die Ehrenamtlichen seit fast zwei Jahren am Gelingen des Projektes mit höheren Ambitionen. „Langfristig möchten wir uns so positionieren wie das Samba-Festival in Coburg, das Afrika-Festival in Würzburg oder das Reggae-Festival in Übersee am Chiemsee“, sagt Hochstein.

3500 Gäste pro Tag dürfen auf das Gelände, das haben die Sicherheitsbehörden genehmigt. Mit 5000 zahlenden Besuchern, verteilt auf die drei Tage, ginge die Rechnung der Festivalmacher auf. Zum Vorverkauf der Tickets, die für drei Tage 70 Euro kosten, pro Tag zwischen 27 und 30 Euro, nennt Hochstein keine konkreten Zahlen. Nur so viel: „Wir gehen jetzt richtig in die Werbung.“

Bevor dieser Endspurt beginnt, hatten die Vereinsmitglieder etliche Hürden zu überspringen. Denn bei einer Großveranstaltung reden diverse Behörden mit. In diesem speziellen Fall sogar die Bahnpolizei, denn der Waldsportpark liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zur S-Bahn-Strecke Nürnberg-Ansbach. Für störend hält Hochstein die Zuggeräusche während der Konzerte nicht: „Am Wochenende fahren die nicht so oft.“

Wenige Tage vor dem Auftritt der ersten Musiker – es ist das Sinfonische Jugendblasorchester der Stadt Stein – werden die 100 Quadratmeter große Bühne und die Soundanlage aufgebaut. Sie stehen auf dem so genannten B-Platz des FC Stein, der den Waldsportpark ansonsten nutzt. Dort spielt sich der Großteil des Festivals ab. Der A-Platz-Rasen soll hingegen geschont werden, er darf nicht betreten werden.

Genutzt wird hingegen das Jugendspielfeld. Dort sind Zelte für Workshops aufgestellt, in denen von Salsa Cubana bis Tango alles ausprobiert werden kann, was lateinamerikanische Rhythmen hergeben. Auch Kinder finden auf diesem Gelände viele Bewegungsmöglichkeiten von der gewöhnlichen Hüpfburg bis zum Hiphop-Kurs. Die Teilnahme an den Workshops ist im Preis enthalten. In den Zelten wird nach dem Ende der Live-Konzerte gegen 23 Uhr auch jeden Abend zur Fiesta Latina mit diversen DJs eingeladen. Sie werden bis zwei Uhr dauern.

Außerdem ist der Waldsportpark an diesem Wochenende zur bratwurstfreien Zone erklärt. Nur thematisch passende Gerichte sind im Angebot: vom argentinischen Steak über gefüllte Tacos bis zu Chili.

Die Festivalmacher hoffen an alles gedacht zu haben. Es gibt Parkplätze, die dem Gelände gegenüber liegen. Ein kostenloser Shuttlebus fährt den U-Bahn-Halt Röthenbach und den S-Bahn-Halt Stein an. Wer zelten möchte oder mit dem Wohnmobil anreist, findet ebenfalls genügend Möglichkeiten, unterzukommen. Außerdem wird die Mühlstraße in Höhe des Waldsportparks gesperrt. Autofahrer müssen eine kleine Umleitung in Kauf nehmen.

80 Helfer stehen als Ordner, an der Kasse, am Spülmobil oder hinter der Bühne bereit, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Sie erhalten dafür nur eine kleine Aufwandsentschädigung. Nur für zehn Mitarbeiter gibt der Verein ein bisschen mehr aus, sie sind im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung angestellt. Lampenfieber gehört kurz vor dem Festival dazu, schließlich hat noch keiner der Veranstalter jemals ein so großes Fest organisiert.

Und natürlich ist es vor allem wichtig, dass der Funke beim Publikum überspringt. Dafür sollen vor allem die Hauptacts sorgen: Mayito Rivera aus Kuba, Los de Abajo aus Mexiko und die One Foundation Crew, die Reggae-Stimmung nach Franken bringt.

http://www.latino-festival.com

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