Grünes Licht für die Jenaplan-Schule

22.2.2003, 00:00 Uhr

Die Jenaplan-Pädagogik geht auf Peter Petersen zurück, der in den 1920er Jahren an der Uni in Jena Erziehungswissenschaft lehrte. Sein Konzept einer Schule, die Spaß machen soll, weil sie dem natürlichen Wissensdrang der Kinder entgegenkommt, verzichtet weitgehend auf starre Lehrpläne und auch auf die Einteilung in Jahrgangsklassen. Stattdessen lernen die Kinder in altersgemischten Gruppen, wobei lebensorientierte Projekte im Vordergrund stehen, nicht ein schematisierter Lehrstoff. Jenaplan-Schulen sind heute vor allem in den Niederlanden verbreitet, wo 250 Basisschulen nach diesem pädagogischen Ansatz arbeiten. In Deutschland gibt es bisher 45 solcher Schulen.

Stadträte als „Geburtshelfer“

Manfred Schreiner, Leiter des Amts für Volksschulen, beschwor die Stadträte gestern regelrecht, als „Geburtshelfer“ für die Gründung einer Jenaplan-Schule in Nürnberg zu fungieren, bevor Erlangen oder gar Fürth sich in dieser Richtung ins Gespräch bringen. Damit die Regierung von Mittelfranken zustimmt, muss der Jenaplan-Schulverein nämlich für seine Gruppen einen ersten Standort nachweisen können.

Der bietet sich in der Billroth-Schule in Mögeldorf an. Dort werden Zimmer, die bisher von Klassen der Berufsschule 4 genutzt wurden, frei und können nun vom Jenaplan-Schulverein angemietet werden. Der Ausschuss fasste auf Vorschlag von Grünen-Stadträtin Brigitte Wellhöfer („Das ist eine Sternstunde der Reformpädagogik in dieser Stadt“) einstimmig den Grundsatzbeschluss, dass die Jenaplan-Schule an der Billroth-Schule beginnen soll. Allerdings muss die Schulverwaltung mit der dortigen Schulleitung eine räumliche und konzeptionelle Lösung zur Zusammenarbeit beider Schulen finden.

Das versprach Amtsleiter Schreiner gerne, Hauptsache, „das zarte Pflänzchen Jenaplan wird gedüngt, damit es wachsen kann“. Ute Wolf

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