Hauptverwaltungsausschuss trifft Entscheidungen für Hersbruck

21.10.2014, 20:21 Uhr
Hauptverwaltungsausschuss trifft Entscheidungen für Hersbruck

© J. Ruppert

Bereits Mitte des Jahres 2013 hat der Hauptverwaltungsausschuss beschlossen, ein Darlehen über eine Million Euro aufzunehmen. Damit sollte in erster Linie Hersbrucks Anteil am Kinderkompetenzzentrum (Mensa, Schülerhort, Turnhalle, zusätzliche Klassenräume) geschultert werden. Wegen der guten Kassenlage und des doch nicht so schnellen Baufortschritts ist dies noch nicht geschehen.

Nun hat die Stadt einen günstigen Förderkredit des Freistaates über 865.000 Euro aufgenommen. Die Laufzeit beträgt 20 Jahre, die ersten drei Jahre sind tilgungsfrei, während der ersten zehn Jahre beläuft sich der Zins auf 0,0 Prozent. "Klingt ganz gut", kommentierte Robert Ilg und erntete Kopfnicken des Hauptverwaltungsausschusses.

Neu ist die Aufnahme einer Anleihe über fast 1,95 Millionen Euro. Mit dem Geld finanziert die Stadt weitere Teile des Kinderkompetenzzentrums, den neuen Kindergarten Raiffeisenstraße, die Hochwasserrückhaltung Essiggraben und das Bürgerhaus in Ellenbach. Der Zinssatz in den ersten zehn Jahren wird tagesaktuell festgelegt (derzeit um 0,5 Prozent). Ab dem vierten Jahr beträgt die jährliche Rückzahlung rund 115.000 Euro.

Bausparvertrag über 1,65 Millionen Euro

Um böse Überraschungen nach der Zinsbindungsphase beider Darlehen zu vermeiden, stimmte der Hauptverwaltungsausschuss außerdem dem Abschluss eines Bausparvertrages für etwa 1,65 Millionen Euro zu. Die Ansparphase belastet jedoch zusätzlich den Haushalt.

Ganz anders geht die Stadt bei einem anderen Kredit über 785.000 Euro (zum Beispiel für die Krippe Ostbahn und die Sanierung der Martin-Luther-Straße) aus dem Jahr 2010 vor. Der Vertrag wird vorzeitig gekündigt und zu kurzen Laufzeiten umgeschuldet. Stadtrat Jürgen Amann riet, den ein-Monats-Euribor und den Zwei-Monats-Euribor in die Prüfungen aufzunehmen.

Grund für das Vorgehen ist nicht irgendwelche Spekulation, sondern ein im nächsten August auslaufender Kredit über den Restbetrag von 800.000 Euro. Mit den Mitteln wurde das Dach der Fackelmann Therme ausgetauscht. Wenn möglich, möchte die Stadt beide Darlehen nächstes Jahr zusammenlegen oder es gibt eine Sondertilgung.

"Mag merkwürdig anmuten"

Jens Schmidt vom Landratsamt wird auch Datenschutzbeauftragter in Hersbruck. "Dies mag merkwürdig anmuten", sagte Robert Ilg. Alle Städte und Gemeinden sind aber rechtlich dazu verpflichtet, so einen Posten zu schaffen und haben sich auf einen gemeinsamen Verantwortlichen geeinigt. Die Bezahlung wird gemäß der Einwohnerzahlen auf die 27 Kommunen im Nürnberger Land umgelegt. Auf Hersbruck entfallen 6500 Euro jährlich. "Die Stelle ist wichtig und die Kosten sind überschaubar", stimmte zweiter Bürgermeister Peter Uschalt im Namen aller zu.

Die Jagdgenossenschaft Ellenbach erhält aus den Hersbrucker Haushaltsmitteln einen Zuschuss von 10.000 Euro, der zurückgezahlt werden muss. Mit dem Geld sollen Wildschäden beglichen werden. Die Finanzmittel des Vereins reichen nicht aus. Der Plan, eine Umlage von den Mitgliedern zu erheben, zieht sich verwaltungstechnisch hin. Gleichwohl haben die von Verwüstungen ihrer Felder betroffenen Landwirte ein Anrecht auf raschen Ausgleich.

Jagdvorsteher in diesem Gebiet ist seit Ende Mai Robert Ilg. Um keine Missverständnisse in der Bevölkerung aufkommen zu lassen, regte Peter Matzner eine Klarstellung des Bürgermeisters zu diesem Ehrenamt an. Das Stadtoberhaupt betonte, dass es nicht unter die Jäger gegangen ist. Sein Engagement bei den Waidleuten sei auch keine Dauerbeschäftigung. Sobald die Probleme mit den Wildschäden geregelt sind, hofft Robert Ilg, den Vorsitz wieder abgeben zu können.

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