Hundekotbeutel an Spazierwegen
Herzogenaurach: Wenn der Hund zur Toilette muss
11.10.2021, 10:25 UhrFreilich gibt es auch immer mal wieder Ärger, etwa, wenn Hunde an Hausecken pinkeln oder die Hundebesitzer die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner einfach auf dem Weg oder in der Wiese liegen lassen. Dabei muss das nicht sein. Das finden auch Bürgerinnen und Bürger, die den Artikel "Herzogenauracherin hat die Nase voll" kommentiert haben. In dem Artikel beschwerte sich Emmi Weiß darüber, dass immer wieder Hunde die Blumenkübel vor ihrem Geschäft anpinkeln und dadurch beschädigen.
Verantwortlich ist der Mensch
Ein Kommentar dazu auf Facebook lautete: "Die Hunde können nichts dafür, wenn sie unfähige Halter haben. Verantwortlich ist der Mensch, aber es gibt solche und solche." Und eine andere Kommentatorin bestätigt: "Natürlich ist Markieren gerade für Rüden wichtig, aber selbst denen kann man beibringen, auf eine geeignetere Stelle zu warten."
Weiterhin gibt es auch folgende Klage: "In Hauptendorf am Weiher seit zirka zwei Monaten Hundescheiße ohne Ende. Ich versteh die Leute nicht..." Das ist in der Tat unverständlich, denn die Stadt Herzogenaurach hat zahlreiche Hundetoiletten und Hundekotbeutel-Spender aufgestellt, um den Hundebesitzern das Entsorgen der Hinterlassenschaften zu erleichtern.
Verantwortungsvolle Hundebesitzer
Immerhin scheinen diese "Umweltsünder" in Herzogenaurach eher Einzelfälle zu sein. In einer Pressemitteilung schreibt die Stadt: "Jeder Hundebesitzerin und jedem Hundebesitzer obliegt es, Wege und Landschaft sauber zu halten, nicht zuletzt, weil man sich ja selbst gerne mit seinem Tier im Freien bewegt. Das System klappt seit vielen Jahren sehr gut, großer Dank gilt allen Hundebesitzerinnen und Hundebesitzern, die sich verantwortungsvoll verhalten."
In Herzogenaurach und den Ortsteilen stehen verteilt insgesamt 32 Hundetoiletten-Kombis (Tütenspender plus Mülleimer) und 22 reine Tütenspender. Eine Übersichtskarte ist unter www.herzogenaurach.de/stadtraum/abfall/hundekot zu finden. Die Standortwahl erfolgt laut dem Amt für Planung, Natur und Umwelt in Absprache mit dem Baubetriebshof aufgrund der vorhandenen Wohnbebauung und typischer Hunderunden. "Natürlich werden diese auch immer wieder durch Anfragen/Anregungen von Bürgern ergänzt. Es wird dann geprüft, ob sich in der näheren Umgebung bereits Spender befinden und ob die vorhandene Anzahl dort ausreichend ist. Bei begründetem Bedarf kann dann ein neuer Spender an geeigneter Stelle aufgestellt werden", heißt es weiter.
Ebenso nehmen die Mitarbeiter des Baubetriebshofs auch Meldungen über vermehrt ordnungswidrig entsorgte Hundekottüten in der Landschaft auf und prüfen, ob dort ein neuer Tütenspender oder eine Kombi sinnvoll und möglich ist.
Noch ein Hinweis des Umweltamtes: Wer den Hundekot einfach liegen lässt oder Hundekottüten nicht richtig im Mülleimer entsorgt, kann im schlimmsten Fall mit einer Geldbuße von bis zu 500 Euro belegt werden.
55 Euro Hundesteuer
Die Hundesteuer nämlich ist nicht für Reinigungsarbeiten gedacht. Das betont Kämmerer Stefan Zenger. "Eine Steuer ist generell keine zweckgebundene Einnahme." Das Geld fließe also einfach in den allgemeinen "Stadtsäckel". Jede Stadt oder Gemeinde kann die Höhe der Hundesteuer selbst festlegen. In Herzogenaurach beispielsweise werden für einen Hund 55 Euro pro Jahr fällig. "Dieser Tarif ist schon lange stabil", so Zenger. Für einen Kampfhund muss die Besitzerin/der Besitzer 688 Euro berappen.
Generell liegt die Hundesteuer im westlichen Landkreis Erlangen-Höchstadt bei Beträgen zwischen 40 Euro (Heßdorf) und 60 Euro, Ausreißer nach oben sind Mühlhausen mit 70 Euro und Wachenroth mit 80 Euro. Die Haltung eines Kampfhundes ist in Oberreichenbach mit 900 Euro am teuersten und in Vestenbergsgreuth mit 410 Euro am günstigsten.
Tüten aus nachwachsenden Rohstoffen
Einen Anstieg an angemeldeten Hunden während der Corona-Pandemie konnte Herzogenaurach in kleinem Rahmen verzeichnen: 2019 gab es 911 Hunde in der Aurachstadt, 2020 waren es 944 und im Jahr 2021 kletterte die Zahl auf 1043. Dass die Herzogenauracher aber überwiegend verantwortungsbewusst sind, was die Hinterlassenschaften der Vierbeiner angeht, zeigt sich auch an dieser Aussage des Umweltamtes: "Seit März 2020 verwenden wir Tüten aus zum Großteil nachwachsenden Rohstoffen. Da anscheinend der Bedarf während der Corona-Pandemie überproportional gestiegen ist, sind diese momentan nicht mehr lieferbar, so dass wir vorübergehend auf Tüten aus recyceltem Plastik (in Deutschland hergestellt) umgestellt haben."
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