Höchstadter Grüne: So viel Natur wie möglich bewahren

8.3.2019, 11:00 Uhr
Höchstadter Grüne: So viel Natur wie möglich bewahren

© F.: Rödel

"Schauen Sie sich die Gärten hier doch mal an", sagen Peter Winkler, Sonja Koenigk, Ulla Gerdes-Zehl und Werner Friedrich, während sie am Bolzplatz am Rand des Baugebiets Häckersteig stehen. Steingärten finde man im Häckersteig, monieren die Mitglieder des grünen Ortsverbandes. Kunstrasen. Gärten, in denen im Sommer fast nichts blühe, die keine Vögel und Insekten anziehen.

Da, wo sie jetzt stehen, wird bald ein weiterer Abschnitt des Baugebiets erschlossen, Häckersteig VI. "Im Umweltbericht dazu heißt es, dass Häckersteig VI ein mittlerer bis schwerer Eingriff in die Natur sei", erklärt Peter Winkler. Abgemildert, so heiße es weiter, werde dies durch die Festsetzungen des Bebauungsplanes. Etwa durch den Erhalt einer bestehenden Hecke. Und dadurch, dass die Bauherren in ihren Gärten Obstbäume und heimische Gehölze pflanzen sollten.

"Aber die Bauherren werden diese Festsetzungen nicht beachten", prognostiziert Winkler. Schließlich hätten auch die bisherigen Bewohner des Häckersteigs Obstbäume pflanzen sollen — das nach der Beobachtung der Grünen aber nicht getan. Peter Winkler hat übrigens selbst im Häckersteig gebaut, in seinem Garten würden aber 13 Obstbäume stehen, berichtet er.

Der Grüne kritisiert die Stadt dafür, dass sie die Einhaltung der Bebauungsplan-Festsetzungen nicht kontrolliere. Überhaupt ist er der Ansicht, dass in Höchstadt seit Jahrzehnten Flächenfraß betrieben und "die wunderschöne Landschaft des Aischtals zerstört" werde. Werner Friedrich unterstützt, dass dabei auch von Kindern genutzte Natur verloren gehe — etwa Rodelhänge verschwinden. "Das führt dann dazu, dass man mit dem Auto in die Natur fährt."

Man wolle den Menschen nicht verbieten, Einfamilienhäuser zu bauen und die Hausbesitzer auch nicht wegen ihrer Gartengestaltung anklagen, sagen die Grünen. Doch sollten das Bauen und die Gartenanlage eben umweltverträglich passieren. Die Grünen planen deshalb einen Stand, an dem sie über naturnahe Gartengestaltung informieren wollen.

Fehlentwicklungen ansprechen

"Die Klimaerwärmung ist schon da", mahnt Sonja Koenigk, die Vorsitzende des neuen Ortsverbandes. Aufgabe der Grünen sei es nun, auf Fehlentwicklungen aufmerksam zu machen. Sie würde sich beispielsweise wünschen, bereits versiegelte, aber aktuell ungenutzte Flächen für Wohnbebauung herzunehmen. Um sich Gehör zu verschaffen, wollen die Grünen für die Kommunalwahl auch eine eigene Stadtratsliste aufstellen.

Ein besonderer Dorn im Auge sind den Grünen die Gewerbegebiete, die in den vergangenen Jahren stark gewachsen sind und immer noch wachsen. Auch hier fehlt den Grünen ein Umweltkonzept. "Im AischPark-Center zum Beispiel finden Sie kein einziges begrüntes Dach", kritisiert Winkler.

Und noch etwas komme hinzu: Die Ausweisung neuer Gewerbeflächen führe zu einer Verschärfung des Wohnraum-Problems und somit wieder zur Ausweisung neuer Baugebiete. "Doch wohin soll die uferlose Expansion führen", fragt Winkler.

Ortsvorsitzende Koenigk fordert deshalb, keine neuen Gewerbegebiete in Höchstadt mehr auszuweisen.

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