Im Dienste der Freundschaft: Der Club gastiert in Wien

5.9.2013, 17:29 Uhr
Grün-Weiß in der Nordkurve: Im Februar drückten die Club-Fans ihre Verbundenheit mit Rapid Wien durch eine Choreografie aus. Am Samstag treffen beide Fanlager direkt aufeinander.

© Sportfoto Zink / DaMa Grün-Weiß in der Nordkurve: Im Februar drückten die Club-Fans ihre Verbundenheit mit Rapid Wien durch eine Choreografie aus. Am Samstag treffen beide Fanlager direkt aufeinander.

Allianz-Arena München, deutsch-österreichisches Duell am Freitag, ganz Deutschland blickt auf die Qualifikationspartie für die WM im kommenden Sommer.

In Nürnberg ist das für viele jedoch zweitranging: Einen Tag darauf gastiert der Club beim SK Rapid Wien. Ist die Partie auf dem Papier ein landläufiges Testspiel während der Länderspielpause, so ist das Fieber in beiden Fanlagern doch deutlich höher.

Seit Jahren sind sich Nürnberger und Wiener in Freundschaft verbunden. Zunächst war diese Freundschaft auf die Ultras-Szene begrenzt, nun aber scheint es, als ob auch andere Fanschichten ihre Zuneigung zum Arbeiterklub aus dem Wiener Stadtteil Hütteldorf entdeckt haben.

Zumindest machen sich am Samstag mehr als 1600 Clubfans auf den Weg an die Donau. Der Begriff "landläufiges Testspiel" dürfte sich damit endgültig dem Vorwurf der maßlosen Untertreibung schuldig gemacht haben. Da die Brisanz der Partie wegen besagtem freundschaftlichen Charaker in Richtung Nullpunkt tendiert, haben die Rapid-Verantwortlichen dem FCN-Anhang sämtliches Fanmaterial erlaubt. Es lässt sich mehr als erahnen, dass sich beide Fanlager sehenswerte Choreografien ausgedacht haben und diese rund um die Partie im Gerhard-Hanappi-Stadion präsentieren werden. Schließlich gelten beide Szenen als überdurchschnittlich kreativ und farbenfroh mit einem gesegneten Talent für atemberaubende Choreografien.

Sportlich ist die Partie zweitrangig, jedoch auch nicht vollkommen unwichtig: Der Moral des österreichischen Bundesligisten würde es gewiss nicht schaden, einen Vertreter der deutschen Eliteklasse auf die Bretter schicken zu können. Anderseits kann der FCN mit einer gelungenen Vorstellung Selbstvertrauen für das eine Woche darauf folgende Kellerduell in Braunschweig tanken und die derzeit getrübte Stimmung rund um den Valznerweiher zumindest etwas aufklaren.

Ob Muhammed Ildiz am Samstag das rot-schwarze Dress überstreifen wird, steht in den Sternen: Eigentlich war die samstägliche Testpartie Bestandteil der Transferentschädigung für dessen Wechsel in der vergangenen Winterpause. Jedoch hat der im Grunde kampfstarke Mittelfeldspieler beim FCN nie so richtig Fuß gefasst und ist bereits auf der Suche nach einem neuen Verein.

Den Fans wird's egal sein, sie freuen sich einzig und alleine auf einen Samstag jenseits aller Pflichtspiel-Frustration und im Kreise guter Freunde.

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