Kabelsalat und Kostenkatastrophe: Die zehn größten BER-Pannen

24.10.2020, 14:23 Uhr
Kabelsalat und Kostenkatastrophe: Die zehn größten BER-Pannen
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© Soeren Stache

Ganz unabhängig von all den technischen Problemen war es eine ungeheure Blamage, dass die Verantwortlichen die Öffentlichkeit im Mai/Juni 2012 bis kurz vor dem geplanten Eröffnungstermin im Glauben ließen, es werde klappen. Sogar die Kanzlerin sollte kommen. Dann wurde alles abgesagt, obwohl das eigentlich viel früher hätte klar sein müssen. Ein neuer Termin folgte auf den nächsten und nie wurde er eingehalten.
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Erstens: die geplazten Termine

Ganz unabhängig von all den technischen Problemen war es eine ungeheure Blamage, dass die Verantwortlichen die Öffentlichkeit im Mai/Juni 2012 bis kurz vor dem geplanten Eröffnungstermin im Glauben ließen, es werde klappen. Sogar die Kanzlerin sollte kommen. Dann wurde alles abgesagt, obwohl das eigentlich viel früher hätte klar sein müssen. Ein neuer Termin folgte auf den nächsten und nie wurde er eingehalten. © Stefanie Loos

So nannten die beteiligten Ingenieure intern bald die Entrauchungsanlage der Flughafenterminals. Sie wurde zum entscheidenden Hindernis für eine Eröffnung. Unter anderem scheiterte man an dem ambitionierten Vorhaben, den Rauch durch die Wände und nach unten abziehen zu lassen statt ihn einfach nach oben abzusaugen.
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Zweitens: das "Monster"

So nannten die beteiligten Ingenieure intern bald die Entrauchungsanlage der Flughafenterminals. Sie wurde zum entscheidenden Hindernis für eine Eröffnung. Unter anderem scheiterte man an dem ambitionierten Vorhaben, den Rauch durch die Wände und nach unten abziehen zu lassen statt ihn einfach nach oben abzusaugen. © Bernd Settnik

Zum BER-Komplex gehören rund 4000 Räume, von denen nach diversen Umplanungen ein Drittel die falsche Nummer trugen. Es war also fast wie in einer Pyramide. Manche Räume konnte man kaum finden bzw. richtig zuordnen, was im Ernstfall unter anderem für die Rettungsdienste fatal gewesen wäre.
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Drittens: die chaotischen Pläne

Zum BER-Komplex gehören rund 4000 Räume, von denen nach diversen Umplanungen ein Drittel die falsche Nummer trugen. Es war also fast wie in einer Pyramide. Manche Räume konnte man kaum finden bzw. richtig zuordnen, was im Ernstfall unter anderem für die Rettungsdienste fatal gewesen wäre. © Carsten Rehder

Aus technischen Gründen wollte man Hunderte von großen Monitoren in den Terminals und anderen öffentlich zugänglichen Räumen nicht abschalten – auch nicht nach der Verschiebung der Eröffnung. Die Folge: Lange, bevor überhaupt an die Landung eines Flugzeuges in BER zu denken war, mussten die teuren Monitore ersetzt werden.
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Viertens: die "ewig" laufenden Monitore

Aus technischen Gründen wollte man Hunderte von großen Monitoren in den Terminals und anderen öffentlich zugänglichen Räumen nicht abschalten – auch nicht nach der Verschiebung der Eröffnung. Die Folge: Lange, bevor überhaupt an die Landung eines Flugzeuges in BER zu denken war, mussten die teuren Monitore ersetzt werden. © Jürgen Heinrich via www.imago-images.de

Über Jahre hinweg musste die S-Bahn-Station Flughafen ohne Passagiere angefahren werden. Täglich waren mehrere sogenannte „Leerfahrten“ nötig, damit der Tunnel belüftet wurde und sich nirgendwo Schimmel bildete.
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Fünftens: die Geisterbahn

Über Jahre hinweg musste die S-Bahn-Station Flughafen ohne Passagiere angefahren werden. Täglich waren mehrere sogenannte „Leerfahrten“ nötig, damit der Tunnel belüftet wurde und sich nirgendwo Schimmel bildete. © Sebastian Gollnow

Beim ersten Spatenstich im Jahre 2006 war man von Baukosten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro ausgegangen. Im Laufe der Zeit wurde die Summe immer weiter erhöht, bis auf heute etwa sechs Milliarden Euro.
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Sechstens: die Kostenkatastrophe

Beim ersten Spatenstich im Jahre 2006 war man von Baukosten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro ausgegangen. Im Laufe der Zeit wurde die Summe immer weiter erhöht, bis auf heute etwa sechs Milliarden Euro. © Monika Skolimowska

Durch den Flughafen führen kilometerlange Kabelschächte. Weil ständig umgeplant wurde, kamen immer weitere Stränge hinzu, so dass am Ende kein Mensch mehr den Überblick hatte. Das war unter anderem deswegen eine große Gefahr, weil in den Schächten eine Überhitzung drohte.
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Siebtens: der Kabelsalat

Durch den Flughafen führen kilometerlange Kabelschächte. Weil ständig umgeplant wurde, kamen immer weitere Stränge hinzu, so dass am Ende kein Mensch mehr den Überblick hatte. Das war unter anderem deswegen eine große Gefahr, weil in den Schächten eine Überhitzung drohte. © Patrick Pleul

Das Projekt BER verschliss eine Unzahl von Verantwortlichen, alleine vier Chefs hatte der Flughafen bisher. Auch auf den Ebenen darunter herrschte ein reger Wechsel. Eine der denkwürdigsten Episoden: Einer der Geschäftsführer, heute längst nicht mehr im Amt, schrieb nebenbei eine Doktorarbeit darüber, wie Bauprojekte optimiert werden können.
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Achtens: Personalpannen

Das Projekt BER verschliss eine Unzahl von Verantwortlichen, alleine vier Chefs hatte der Flughafen bisher. Auch auf den Ebenen darunter herrschte ein reger Wechsel. Eine der denkwürdigsten Episoden: Einer der Geschäftsführer, heute längst nicht mehr im Amt, schrieb nebenbei eine Doktorarbeit darüber, wie Bauprojekte optimiert werden können. © stefan zeitz via www.imago-images.de

Über lange Zeit war der Flughafen in der Nacht prächtig illuminiert – innen wie außen. Und das, obwohl es keinerlei Notwendigkeit dazu gab. Die Techniker fanden, um es vereinfacht zu formulieren, den Lichtschalter nicht. Ein Problem der Steuerung der Leittechnik.
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Neuntens: Es werde Licht!

Über lange Zeit war der Flughafen in der Nacht prächtig illuminiert – innen wie außen. Und das, obwohl es keinerlei Notwendigkeit dazu gab. Die Techniker fanden, um es vereinfacht zu formulieren, den Lichtschalter nicht. Ein Problem der Steuerung der Leittechnik. © Stefan Zeitz via www.imago-images.de

Da hatte offensichtlich jemand nicht richtig ausgemessen, denn die Rolltreppen vom S-Bahnhof in Richtung Terminals waren zu kurz. Es mussten noch einige feste Treppenstufen eingebaut werden, damit Passagiere die Differenz überwinden können. Mit Gepäck dürfte das kein Spaß werden. 
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Zehntens: zu kurze Rolltrepen

Da hatte offensichtlich jemand nicht richtig ausgemessen, denn die Rolltreppen vom S-Bahnhof in Richtung Terminals waren zu kurz. Es mussten noch einige feste Treppenstufen eingebaut werden, damit Passagiere die Differenz überwinden können. Mit Gepäck dürfte das kein Spaß werden.  © Annette Riedl

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