Abschluss-Diskussion

Kein Spitzenkandidat - aber im TV? Warum Söder in der "Elefantenrunde" dabei war

24.9.2021, 19:30 Uhr
Neben Armin Laschet, dem Kanzlerkandidaten: Auch Markus Söder nahm an der "Schlussrunde" teil - zur Verwunderung mancher Zuschauer.

© Tobias Schwarz, dpa Neben Armin Laschet, dem Kanzlerkandidaten: Auch Markus Söder nahm an der "Schlussrunde" teil - zur Verwunderung mancher Zuschauer.

Sieben Rednerinnen und Redner, zwei Moderierende: Sehr viel Zeit blieb da nicht zum Austausch bei jener "Schlussrunde", zu der ARD und ZDF am Donnerstag abend geladen hatten. Tina Hassel (ARD) und Theo Koll (ZDF) versuchten, den Spitzenkandidatinnen und -kandidaten möglichst viele Fragen zu stellen - darunter auch einige, auf die sie ganz kurze Antworten erbaten.

Das ging fast stets gründlich schief - weil nahezu alle ausholten. Dabei waren Annalena Baerbock (Grüne), Armin Laschet (CDU) und Olaf Scholz - die drei, die ums Kanzleramt ringen. Und dazu noch Christian Lindner (FDP), Alice Weidel (AfD) und Janine Wissler (Linke). Und eben auch CSU-Chef Markus Söder.

Der CSU-Chef ist nicht Spitzenkandidat

Etliche Zuschauer empörten sich über dessen Teilnahme: Söder sei doch schließlich nicht Spitzenkandidat seiner Partei - das ist Alexander Dobrindt. Söder selbst kandidiert gar nicht für den Bundestag.

Dennoch schien es dem CSU-Chef offensichtlich angemessener, selbst dabei zu sein in der Runde. Und okay war das auch. Denn auch Parteichefs waren eingeladen. Die offizielle Auskunft der ARD-Pressestelle lautet: "Bei der Schlussrunde waren nicht nur Parteivorsitzende, sondern auch Kanzler- und Spitzenkandidaten/innen der im Bundestag vertretenen Parteien eingeladen. Die CSU ist ja eine eigenständige Partei mit eigenen Wahlvorschlägen. Ihre Wahlergebnisse werden vom Bundeswahlleiter auch getrennt von denen der CDU ausgewiesen. Also wurde auch ein Spitzenpolitiker der CSU eingeladen. Die CSU hat Markus Söder benannt."

Auch am Wahlabend ist er selbst in Berlin

Also alles in Ordnung mit der Teilnahme des Nürnbergers. Der lässt es sich auch nicht nehmen, am Wahlabend nicht in München, sondern in Berlin aufzutreten. Was Beobachter sehr aufmerksam registrieren. Denn üblich ist es, dass der jeweilige CSU-Chef von der bayerischen Landeshauptstadt aus den Ausgang verfolgt. Diesmal aber will Söder offenbar in Berlin selbst die Deutungshoheit über das Ergebnis wahrnehmen.

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