"Das Mädchen, das allein nach Haus' geht"

Abschied von Nina Rubin: So wird der letzte "Tatort" mit Meret Becker

21.5.2022, 05:55 Uhr
Der letzte Berliner "Tatort" mit Meret Becker als Nina Rubin läuft am 22. Mai im Ersten.

© Hans Joachim Pfeiffer/rbb/ARD/dpa Der letzte Berliner "Tatort" mit Meret Becker als Nina Rubin läuft am 22. Mai im Ersten.

Die Hände verätzt, den Kopf abgetrennt, die Tattoos auf der Haut entfernt und den Torso in die Spree geschmissen: Da hat sich jemand alle Mühe gegeben, die Identität seines Mordopfers zu verschleiern. Kurz nachdem Nina Rubin (Meret Becker) gemeinsam mit ihrem Kollegen Robert Karow (Mark Waschke) die derart zugerichtete Leiche aus dem Fluss gezogen hat, wird sie von einer jungen Frau, Julie Bolschakow (Bella Dayne), um Hilfe gebeten. Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Julie kannte den Toten aus der Spree. Und sie will weg aus Berlin, aus ihrem Leben, von ihrem Mann, der ein führendes Mitglied der russischen Mafia ist. Aber kann Rubin ihr trauen und glauben? Die Gangsterbraut, die zuhause die Hölle erlebt, bietet: Beweise über illegalen Müllhandel der Russen-Mafia. Sie fordert: Aufnahme in ein Zeugenschutzprogramm. Das ist die Ausgangslage im neuen und letzten Berliner "Tatort" mit Meret Becker als Nina Rubin. Und der ist klasse: eine hochspannende, glaubwürdige Geschichte, auf vielerlei Ebenen sehr emotional. Ein würdiger Abschied!

Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit, gleichzeitig muss Rubin ihren Kollegen Karow belügen, weil Zeugenschutz höchste Geheimhaltung erfordert. Die beiden werden unfreiwillig zu Gegenspielern, obwohl sie sie doch eigentlich lieben, zumindest ab und an heftig begehren und trotzdem beim Sie blieben. Auf Julies Frage, ob sie jemanden liebt, sagt Nina: "Vielleicht schon, aber wir verhalten uns so, dass der eine nie was vom anderen verlangen kann. Keiner will sich die Blöße geben, womöglich eine Abfuhr zu kassieren."

Drehbuchautor Günter Schütter hat den packenden Showdown von "Das Mädchen, das allein nach Haus geht" (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) auf den neuen Berliner Flughafen verlegt, Regisseur und Kameramann Ngo The Chau diese vielschichtige Großstadt-Geschichte um Vertrauen, Betrug und Solidarität mit Verve umgesetzt und mit einprägsamen Bildern veredelt. Klare Einschaltempfehlung!

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