Am Anfang war das Bier

26.2.2019, 08:00 Uhr
Am Anfang war das Bier

© DB Museum

Dabei steht am Anfang der Güterbeförderung in Deutschland ein Personenwagen. Denn im Juni 1836, ein halbes Jahr nach der ersten Fahrt des Adlers, verschickt der Nürnberger Bierbrauer Georg Lederer zwei Fässchen des Gerstensaftes auf der Ludwigseisenbahn von Nürnberg zum Bahnhofswirt in Fürth. Dieses Frachtgut markiert den Beginn des Güterverkehrs in Deutschland und leitet die gemeinsame Geschichte von Bahn und Bier ein: Mit dem nun entstehenden Schienennetz entwickelt sich das Getränk von einem handwerklichen Erzeugnis zu einem in industriellem Maßstab hergestellten Produkt, das per Bahn in alle Welt exportiert wird. Auch bei anderen Produkten stößt die Bahn eine rasante Entwicklung an: In der Folgezeit versorgt sie die rasch anwachsenden Städte mit Gütern jeder Art, von Baustoffen bis zu Luxuswaren, von exotischen Lebensmitteln bis zu frischem Seefisch. 
Diese Entwicklung spiegelt sich in den ausgestellten Fahrzeugen wider: Der Bananenwagen erzählt davon, wie die gelben Früchte von den Seehäfen ins Binnenland gelangten, beim Seefischwagen staunen die Gäste über das ausgeklügelte System der bereits in den 1920er Jahren bestehenden Versorgung mit frischem Meeresgetier. Neben den acht Wagen sind zwei Güterzuglokomotiven der Reichsbahnzeit zu sehen, dazu viele historische Objekte wie Transportbehälter, Flurförderzeuge und Modelle von Güterwagen. Eine etwas andere Ausstellung und die wohl ungewöhnlichste Güterverkehrs-Schau, seit die Eisenbahn Bier und Bananen transportiert!

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