ARD-Drama "Ottilie von Faber-Castell" war Quotensieger

17.9.2019, 14:46 Uhr
Der dreistündige Film "Ottilie von Faber-Castell", der am Samstag auf ARD ausgestrahlt wurde, entpuppte sich als wahrer Quotenrenner.

Der dreistündige Film "Ottilie von Faber-Castell", der am Samstag auf ARD ausgestrahlt wurde, entpuppte sich als wahrer Quotenrenner.

Riesiger Erfolg für das ARD-Drama "Ottilie von Faber-Castell - Eine mutige Frau": Der Historienfilm lockte am Samstagabend laut dem Onlinebranchen-Dienst Meedia 4,46 Millionen Menschen vor den Bildschirm. Das entspricht einem Marktanteil für das Erste zur Hauptsendezeit um 20.15 Uhr von 18,3 Prozent für das dreistündige XXL-Format.

Gegen die Geschichte der Bleistiftfabrik-Erbin "Ottilie" musste sogar die Casting-Show "Das Supertalent" mit Juror Dieter Bohlen auf RTL einstecken. Der Auftakt zur 13. Staffel interessierte "lediglich" 3,27 Millionen Zuschauer, was zur Prime-Time einem Anteil von 13,1 Prozent entsprach. Knapp dahinter lag das ZDF mit der Musikshow "Willkommen bei Carmen Nebel", das es mit (3,18 Millionen, 13,1 Prozent), die Spenden zugunsten der Deutschen Krebshilfe sammelte.

Sat.1 zeigte "The Jungle Book", einen US-Spielfilm aus dem Jahr 2016, der die berühmte Geschichte des Waisenjungen Mogli erzählt, der im Dschungel unter Tieren aufwächst. Im Schnitt 1,47 Millionen Menschen interessierten sich für den Klassiker aus Kindertagen (5,8 Prozent). Auf Platz fünf folgte Kabel eins mit der Serie "Hawaii Five-O" mit 0,9 Millionen Sehern und einem Anteil von 3,6 Prozent.

Nur die halbe Wahrheit über Ottilie?

Sogar in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen landete das "Faber-Castell"-Drama klar über dem ARD-Normalniveau, musste sich laut Meedia mit 630.000 Sehern und 9,5 Prozent um 20.15 Uhr nur dem "Supertalent" geschlagen geben.

In der historischen Verfilmung spielt Kristin Suckow die Rolle der Ottilie, die von ihrem Großvater Lothar von Faber (Martin Wuttke) die Leitung des Bleistiftunternehmens übertragen bekommt. Als Frau am Ende des 19. Jahrhunderts kämpft sie gegen Vorbehalte und Widerstände - auch in der eigenen Familie. Heute wird die wahre Ottilie sogar posthum in die Ahnenreihe der Frauenrechtsbewegung aufgenommen, wie Peter Schafhauser, früherer Unternehmenssprecher von Faber-Castell bestätigte.

Während der Film bei den Zuschauern gut ankam, stieß er in den eigenen Reihen der Familie Faber-Castell auf gewissen Missmut, da in die Verfilmung viel künstlerische Freiheit in die biografischen Fakten gemischt wurde. Nicht wie in dem Drama suggeriert 1893, ging das Familienimperium nämlich beispielsweise erst 1903 mit dem Tod ihrer Großmutter völlig in Ottilies Besitz über. Außerdem habe ihr erster Ehemann Alexander ihr die Kinder nicht gezielt vorenthalten: Ottilie hatte ihm sowohl ihr Vermögen als auch die Kinder ausdrücklich überlassen, so steht es laut Schafhauser in den hinterlassenen Briefen.

Das Drama um Ottilie jedenfalls bewegt nun schon seit längerem nicht mehr nur Historienfans - sondern auch Theaterzuschauer. Im Steiner Schloss wird ab Oktober wieder das Musical "Die Generation Ottilie: eine Musical-ische Biografie" aufgeführt, welches die "wahre Geschichte" zeigen soll.

Tickets für die neuen Vorstellungen im Oktober gibt es hier.

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