Lagerfeuerstimmung beim Strandkorb Open Air

Bei Johannes Oerding war es zum Heulen schön

13.8.2021, 14:40 Uhr
Johannes Oerding beim ersten von zwei ausverkauften Nürnberger Konzerten.

© Stefan Hippel Johannes Oerding beim ersten von zwei ausverkauften Nürnberger Konzerten.

Ein lauer Sommerabend, ein Lagerfeuer und eine Gitarre. Mehr braucht es oft nicht, um glücklich zu sein. „Da kann man abschalten und alles vergessen“, sagt Johannes Oerding. „Deshalb ist es so schön, dass es jetzt wieder Konzerte gibt.“ Der Musiker hat ein großes Lagerfeuer auf der Bühne mit an den Dutzendteich gebracht, damit es bis in die hinterste Reihe zu sehen ist.

Johannes Oerding brachte mit einem Feuerkorb Lagerfeuerstimmung in die Show.

Johannes Oerding brachte mit einem Feuerkorb Lagerfeuerstimmung in die Show. © Stefan Hippel

Gleich zwei Shows spielt Johannes Oerding beim Strandkorb Open Air in Nürnberg. Beide ausverkauft. „Hätte mir jemand vor zwei Jahren gesagt, dass wir ganz viele Strandkörbe in Mittelfranken aufbauen, hätte ich gesagt, das passt doch nicht zusammen!“, erzählt der Sänger. „Aber jetzt bin ich so froh, dass es geklappt hat, so können wir die Pandemie für ein paar Stunden vergessen.“

"Das muss man bis Erlangen hören"

Der Wahl-Hamburger hat sich gut informiert über Land und Leute. Zur Begrüßung sagt er „Servus“ statt „Moin“. Er fragt, wer im Publikum aus Franken kommt – und wer aus Bayern.

Und als er alle auffordert, noch lauter mitzusingen, ruft er: „Das muss man bis nach Erlangen hören! Und bis nach Fürth!“ Gleich beim ersten Lied – „Kreise“ vom gleichnamigen Album – stehen die ersten Fans auf und tanzen vor ihren Strandkörben. Im Laufe der über zwei Stunden werden es immer mehr.

Oerding spielt Altes und Neues. Bekanntes und Unbekanntes. Den Song „Ungeschminkt“ hat er im Lockdown geschrieben und noch nicht veröffentlicht. „Anfassen“ ist schon drei Jahre alt, aber „ich hätte nie gedacht, dass der mal so aktuell wird“. Seit 15 Jahren macht der 39-Jährige mit „seinen Jungs“ Musik. Sie begleiten ihn an Gitarre, Keyboard, Schlagzeug und Bass, kennengelernt hat er sie am Lagerfeuer.

Lange Zeit kannten die Leute Oerding vor allem als „Freund von Ina Müller“. Dass er 15 Jahre jünger ist als die blonde Entertainerin, sorgte für Schlagzeilen in den Klatschmagazinen. Doch spätestens seit Oerding in diesem Jahr die Vox-Sendung „Sing meinen Song“ moderiert hat und mit „Die guten Zeiten“ den offiziellen Song zur Fußball-EM beigesteuert hat, kennen ihn viel mehr. Doch von wegen „Die guten Zeiten“: „Da macht man einmal einen EM-Song und dann spielen die so schlecht!“

Viele sind erstmals da

Oerding erzählt viel zwischen den Songs, läuft durch die Reihen und macht Fotos mit den Fans. Als er in die Menge fragt, wer zum ersten Mal bei einem seiner Konzerte ist, gehen viele Hände hoch. Doch es gibt auch das andere Extrem. Eine junge Frau in der ersten Reihe hält ein Plakat mit Deutschlandkarte hoch: Sie ist dem Sänger schon knapp 7000 Kilometer quer durchs Land zu Konzerten hinterher gereist.

Oerding sagt, er fühle sich wie ein Singvogel im Käfig, der endlich wieder fliegen darf. Tierisch geht es auch zu, als später der Jubel eines Gastes klingt wie das Heulen eines Wolfes. Oerding stimmt sofort mit ein und der Rest des Publikums ebenfalls. Passend zum Lagerfeuer-Gefühl.

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