Neues Album

Beknackt oder brilliant? K.I.Z.s neues Album "Rap über Hass"

8.6.2021, 10:11 Uhr
"K.I.Z" stehen beim zweitägigen Musikfestival Lollapalooza auf dem Gelände des Olympiaparks auf der Bühne.

© Britta Pedersen/dpa-zentralbild/dpa "K.I.Z" stehen beim zweitägigen Musikfestival Lollapalooza auf dem Gelände des Olympiaparks auf der Bühne.

Tarek, Maxim und Nico wühlen wieder im Sumpf der Kraftausdrücke, pubertären Posereien und Drogenexzesse. Der Humor ist geschmacklos, die Pointen beleidigend, die Beats penetrant und aggressiv. Wer will so eine Schund hören?

Nun ja, "Rap über Hass" ist soeben auf Platz Eins der deutschen Charts eingestiegen. Die Zeit lud zum Interview. Auf Spiegel Online heißt es, das Album sei "herrlich kathartisch". Schauen wir sicherheitshalber noch bei der Süddeutschen nach: "Die kann man nun entweder brillant oder beknackt finden. Sie brillant zu finden, macht allerdings mehr Spaß". Hmm.

Cover des Albums "Rap über Hass" von K.I.Z.

Cover des Albums "Rap über Hass" von K.I.Z. © Universal Music/dpa

K.I.Z. zeichnet schon immer aus, dass sie sehr genau darauf achten, warum sie Menschen beleidigen. Man kann ihnen viel vorwerfen, Geschmacklosigkeit sicher als allererstes. Aber sie wüten eben gegen Sexismus oder Homophobie, wie sie im Hiphop viel zu oft vorkommen. Musikalisch liegen sie äußerst originell irgendwo zwischen Haftbefehl, Daft Punk, Scooter und den Beastie Boys. Und sie sind einfach witzig.


Hier spielt die Musik: Open Airs in Nürnberg und der Region


Wir haben nur Platz für ein kleines Beispiel: "Jeder hier sagt, ich bin sympathisch und nett / Ein Gysi auf der Straße und ein Stalin im Bett". Ach was solls, eins geht noch: "Ich sag zu Günther Jauch: 'So Schatzi / Mein Telefonjoker ist das Kokstaxi'". Jetzt ist aber Schluss, der Rest wäre ohnehin nicht zitierfähig.

Fazit: Das Feuilleton hat Recht. Wenn man sich auf das Album einlässt macht es viel Spaß.

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