Clubkultur
Clubs sind bald offiziell Kulturorte und sollten auch so behandelt werden
2.6.2021, 06:00 UhrBisher standen Musikclubs baurechtlich auf einer Stufe mit Striptease-Läden und Spielotheken. Das soll sich ändern, wenn es nach einer breiten Koalition von Parteien im Bundestag geht. In Zukunft werden Clubs und Livemusik-Spielstätten dann den Status von "Anlagen kultureller Zwecke" haben. Das ist ein wichtiges Zeichen an eine Branche, die zu den am schlimmsten von Corona gebeutelten Geschäftszweigen gehört.
Gemeinsam Tanzen, Feiern, Trinken, Quatschen und Musik genießen, in engen Kellern, auf prall gefüllten Tanzflächen: Während allerorts wieder geöffnet wird, bleibt die Pandemie für die Clubbetreiber weiter ein riesiges Hindernis - sie werden zu den letzten gehören, die wieder "normal" ihrem Geschäft nachgehen können.
Der ewige Kampf
Deshalb ist es umso wichtiger, dass vor Ort die Konsequenz aus der rechtlichen Aufwertung gezogen wird. Der ewige Kampf der Clubs gegen die Anwohner geht in Nürnberg, Fürth oder Erlangen regelmäßig zu Gunsten letzterer aus - dabei handelt es sich nicht selten um einzelne Klageführer, die bewusst in die Innenstadt ziehen und sich dann wundern, dass dort junge Menschen ihre Abende verbringen.
Das Nachtleben ist Standortfaktor in einer Region, die sich den Titel "Metropolregion" auf die Fahnen geschrieben hat. Zu einer Metropole gehört eine lebendige Club-, Konzert- und Kneipenszene. Nach dem zunächst symbolischen Aufschlag des Bundestags müssen vor Ort Taten folgen.