Das Bauhaus und die Frauen: Lesung zum Leben von Ise Frank

26.2.2019, 08:00 Uhr
Das Bauhaus und die Frauen: Lesung zum  Leben von Ise Frank

© Germanisches Nationalmuseum

Ise Frank wurde als Ehefrau des Bauhaus-Gründers Walter Gropius und als Sekretärin der berühmten Kunst-, Architektur- und Designschule bekannt – doch sie war weit mehr. Die Tochter einer großbürgerlichen jüdischen Familie begann nach Berliner Studienjahren zunächst eine Karriere als Buchhändlerin und Rezensentin in München. Ihr selbstbestimmtes Leben erfuhr eine neue Wendung, als sie im Frühjahr 1923 den unkonventionellen Architekten Walter Gropius kennenlernte, der gerade „sein“ Bauhaus aufbaute. Gropius’ vier Worte „Ise, ich brauche Sie“, veränderten das bisherige Leben der jungen Frau. 
Er, fast 15 Jahre älter und sich bis dahin mit Frauen eher schmückend, heiratete Frank, die dadurch immer mehr in die Bauhaus-Idee hineinwuchs „wie in ein zweites Ich“. Neben der Erledigung organisatorischer Aufgaben brachte sie sich auch gestalterisch ein und lektorierte und verfasste Gropius‘ Texte. Geldsorgen, akademische Intrigen, leidenschaftliche Verstrickungen und der Niedergang der Demokratie im aufkommenden Nazideutschland konnte das gemeinsame Lebenswerk der Visionäre nicht schwächen.
Die Autorin Jana Revedin ist eine deutsche Architektin und Schriftstellerin. Sie ist Professorin für Architektur und Städtebau in Paris und Lyon und erhielt die Medaille der Academie d‘Architecture Paris für herausragende Leistungen zur Entwicklung des kritischen Diskurses in Architektur und Städtebau. Sie ist außerdem UNESCO Delegierte zur Forschungs- und gehört zu der Lehrkommission der UIA International Union of Architects. Sie gehört zu den Wissenschaftlern, die derzeit die Bedeutung der „Bauhaus-Frauen“ neu entdecken und bewerten.

Verwandte Themen


Keine Kommentare