Die Sehnsucht nach Afrika

16.6.2008, 00:00 Uhr
Die Sehnsucht nach Afrika

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Sylvia Mograbi, die in Ghana und im Senegal ihre Tanzausbildung absolvierte, erzählt in kleinen Szenen ihre eigene Geschichte. Von der Kindheit in Franken mit Dirndl und Klößen, der Sehnsucht nach dem Unbekannten bis hin zum Aufbruch in die geheimnisvolle Welt Afrikas.

Einfachheit prägt nicht nur ihre Tanzsprache, sondern auch das Bühnenbild: Ein Gaze-Vorhang teilt die Bühne in einen vorderen und hinteren Teil, den Mograbi mit Unterstützung des ausgezeichnet aufgelegten Percussionisten Emmanuel Hoenyefia und der dreiköpfigen Blasmusik-Combo um Thomas Nein bespielt. Highlights der afrikanischen Musik, zu der Mograbi traditionelle afrikanische und moderne Tanzelemente präsentiert, kommen zwar aus der Dose, tun der Stimmung aber keinen Abbruch.

Mit Gesang und Pantomime

Die Afrika-Hymne der «Goldenen Stimme« Salif Keita, Chiwoniso Maraires aufrüttelnder Song «African Woman« oder Tracy Chapmans Klassiker «She´s got her ticket«, von Mograbi eigens umgetextet und vorgetragen. Überhaupt scheut sich Mograbi nicht, alle darstellerischen Mittel zu benutzen: Sprache, Gesang, Tanz, Pantomime gehen fließend ineinander über.

«Wer laufen kann, kann tanzen«, sagt ein afrikanisches Sprichwort. Und so folgen viele Premierenbesucher am Ende des Abends der Aufforderung, auf die Bühne zu kommen. Zu Blasmusik und Getrommel tanzen geschmeidige Afrikaner und bemühte Deutsche fröhlich im Rund. Eine ungewöhnliche Inszenierung, die vor allem Lust auf Afrika macht.