Erst Erik, dann Magneto: Gelassene Action bei "X-Men"

9.6.2011, 00:00 Uhr
Erst Erik, dann Magneto: Gelassene Action bei

© Fox

Die vierte Verfilmung der beliebten Marvel-Comic-Vorlage von Stan Lee und Jack Kirby (Start: 1963) dreht das Rad zurück zum Anfang des munteren Mutantenstadls. In einem Konzentrationslager in Polen erfährt der kleine Erik (Michael Fassbender) erstmals von seiner übernatürlichen Fähigkeit, Metall wie Knetgummi biegen zu können. Super-Telepath Charles Francis Xavier (James McAvoy) hingegen wächst zeitgleich unweit von New York in begüterten Verhältnissen auf. Als sich die Wege der beiden Anfang der 60er Jahre kreuzen, scharen sie eine Gruppe junger Mutanten um sich – die ersten „X-Men“!

Konzentriert, mit ruhiger Hand und einer für modernes Actionkino fast schon erstaunlichen Gelassenheit erzählt Regisseur Matthew Vaughn („Kick-Ass“) von Jugend und Aufstieg der beiden „X-Men“-Schlüsselfiguren, die später Professor X und Erzschurke Magneto werden. Diesmal jagen die zwei jedoch noch Seite an Seite den sinistren Sebastian Shaw (Kevin Bacon) und seinen Hellfire Club. Der ist drauf und dran, einen Atomkrieg anzuzetteln, um die Weltherrschaft zu übernehmen.

Wie immer bei den „X-Men“ dreht sich auch diesmal viel um Fragen wie „Wer bin ich?“, „Wo stehe ich?“ und „Wer hat hier Angst vor wem?“. Furcht, Einsamkeit, Misstrauen und Rachegelüste nagen an den Mutanten, die erst lernen müssen, ihre Superkräfte zu beherrschen. Dies wird schlüssig und mit Liebe zum Detail vor dem historischen Hintergrund der Kubakrise erzählt. Im schicken 60er Jahre-Dekor ist „X-Men: Erste Entscheidung“ nicht zuletzt durch den Verzicht auf das inzwischen schon obligatorische 3D-Gimmick näher am Agentenkino der klassischen Bond-Ära denn an der hektischen Haudrauf-Action der Jetztzeit. Dem Film tut die dezente Entschleunigung nur gut. Für Fans der Serie ein weiteres Fest. (USA/132 Min.; Admiral, Cinecittà, Nbg.; CineStar, Erl.)
 

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