Klimabedingte Schäden: Orgeln in der Lorenzkirche sind unbespielbar

Nürnberg - Hohe Temperaturen, trockene Luft - die vergangenen Wochen haben den Orgeln in der Lorenzkirche gehörig zugesetzt. Die Konsequenz: Sie können nicht mehr zuverlässig gespielt werden. Eine Jubiläums-Konzertreihe fällt aus, in Gottesdiensten wird versucht, die Störung zu umgehen.

Dauerhaft außergewöhnlich hohe Temperaturen, trockene Luft - was sich für viele Menschen nach einem optimalen Sommer anhört, ist für die Orgeln in der Lorenzkirche Gift. Das Wetter in den vergangenen Wochen hat ihnen so zugesetzt, dass sie nicht mehr zuverlässig gespielt werden können. "Viele Pfeifen fallen aus oder klingen dauerhaft, Register lassen sich nicht ein- oder ausschalten, Windkanäle sind undicht, Lederteile sind gerissen", zählt der Kirchenmusikdirektor St. Lorenz, Matthias Ank, die Schäden auf. "In den letzten Tagen haben unsere Orgelbauer viele Stunden in den Instrumenten gearbeitet und viele Schäden repariert. Allerdings traten schon kurze Zeit später infolge der Trockenheit zahlreiche neue Störungen auf."

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Zur Verbesserung des Raumklimas wurden in den Orgeln nun sechs Luftbefeuchter aufgestellt. Obwohl diese täglich rund 60 Liter Wasser verdunsten, steigt die Luftfeuchtigkeit in der Lorenzkirche nicht über 31 Prozent - zu wenig für die komplexe Orgel-Anlage und die verbauten Materialien. Die Stephanusorgel musste mittlerweile stillgelegt werden, die Hauptorgel kann nur mit stark eingeschränkten Möglichkeiten bespielt werden.

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Von Hartmut Voigt

Gezwungenermaßen fällt nun der musikalische Höhepunkt des Lorenzer Sommerprogramms aus: Die Konzertreihe "Voilà César", die anlässlich des 200. Geburtstags des Komponisten César Franck stattfinden sollte, musste abgesagt werden. Die auf acht Konzerte verteilte Gesamtaufführung der großen Orgelwerke Francks durch Roland Maria Stangier kann aufgrund der Schäden an der Orgel nicht realisiert werden. In den Gottesdiensten wird nun versucht, die Störungen zu umgehen.