Kommentar: 185 Schauspieler outen sich - Ja, genau das braucht es!

6.2.2021, 19:30 Uhr

Die wollen doch nur Aufmerksamkeit, sagen manche. Wer mit wem ins Bett geht, dass sei doch völlig egal. Die Heterosexuellen tragen das doch auch nicht so nach außen. Das stimmt. Aber sie müssen es auch nicht. Denn Heterosexualität ist die Norm. Und das ist auch okay. Aber: Auch Liebe und einvernehmlicher Sex zwischen Erwachsenen außerhalb der Norm muss okay sein. Und damit Menschen dieses Gefühl bekommen, dass ihre sexuelle Identität und ihre Liebe in Ordnung sind, ja genauo gut, braucht es Vorbilder. Vorbilder, die Mut machen. Wer viel Glück hat, findet so ein Vorbild im echten Leben.

Mut braucht Vorbilder

Oft stammt das Vorbild aber aus der Fiktion. Aus Büchern oder aus Filmen. Als Serienstar Ellen DeGeneres 1997 ihre Figur "Ellen" in der gleichnamigen Serie als lesbisch outete und gleichzeitig auch sich selbst, war das für viele junge Menschen ein enormer Mutmacher. Junge Menschen, die zum Beispiel in einem Dorf lebten, weit ab von queeren Vorbildern. Die beliebte Serie wurde bald darauf abgesetzt, jahrelang bekam DeGeneres keine Rollen mehr. Zu lesbisch für heterosexuelle Figuren. Genau das fürchten die Schauspieler, die sich öffentlich outen. Heute ist DeGeneres eine der beliebtesten Moderatorinnen der USA. Das macht auch Mut.


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Heute gibt es schon viel mehr Filme und Serien, die positive nicht-heterosexuelle Charaktere zeigen. Auch weil Menschen wie DeGeneres mutig vorangegangen sind. Jetzt tun es diese 185 Schauspieler. Die keine Vorteile für sich wollen, aber eben auch keine Nachteile. Und außerdem mehr Rollen jenseits der Norm fordern.

Gut so! Es spielt eine Rolle, Vorbilder zu haben. Es spielt eine Rolle, dass Menschen öffentlich zu ihrem Anderssein stehen. Weil andere Menschen sich dann vielleicht auch trauen, in ihrem eigenen Leben keine falsche Rolle zu spielen.

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