Kommissare im Grünen: Der Ösi-"Tatort" im Check

23.11.2019, 20:22 Uhr
Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) suchen in "Baum fällt" den Mörder des Juniorchefs eines mächtigen Holzmoguls in den Kärntner Bergen.

© © ARD Degeto/ORF/Graf Film/Helga Rader Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) suchen in "Baum fällt" den Mörder des Juniorchefs eines mächtigen Holzmoguls in den Kärntner Bergen.

Um was geht es? Der mächtige Holzfabrikant Tribusser vermisst einen seiner beiden Söhne. Da der einflussreiche Entrepreneur wenig von den Fähigkeiten der lokalen Behörden hält, bittet er seinen Spezi, den Wiener Polizeipräsidenten, um Hilfe. So kommt es, dass Eisner (Harald Krassnitzer) und Fellner (Adele Neuhauser) ins schöne Kärntner Land abkommandiert werden, um dort nach dem plötzlich wie vom Erdboden verschluckten Filius zu suchen.

Was passiert dann? Mit der Ankunft im Mölltal steht fest, dass Wiens Kommissare die Fahndung nach dem Juniorchef des Unternehmens einstellen können. Mitarbeiter haben Tribussers sterbliche Überreste, ein Implantat aus Titan, aus dem Brennofen des Sägewerks gefischt. Da so ziemlich alles gegen einen natürlichen Tod spricht, bekommen es die Ermittler aus der Hauptstadt also dann doch mit einem Mordfall zu tun.

Was sonst so passiert: Alois Feinig (Karl Fischer), der lokale Polizeichef, erweist sich als ein alter Kollege Eisners. Das Wiedersehen nach über zwanzig Jahren fällt jedoch auffallend unterkühlt aus. Mit der Zeit finden die Männer allerdings wieder einen Draht zueinander und Eisner hält plötzlich große Stücke auf den früheren LKA-Buddy. Ein Umstand, der Fellner zunehmend Sorgen bereitet. Nicht ohne Grund, wie sich herausstellt.

Die Beobachtung des Films: Anders als im vorherigen Fall herrscht in "Baum fällt" wieder ein etwas ruppigerer Umgangston zwischen den beiden Ermittlern. So richtig grün sind sich die zwei eigentlich erst wieder, als sie über die Glocknerstraße die Heimfahrt nach Wien antreten.

Apropos Glocknerstraße: Die mautpflichtige Trasse beschenkt Autofahrer mit einem wundervollen Blick auf den Großglockner. Die Straße, die die Bundesländer Salzburg und Kärnten verbindet, erstreckt sich über insgesamt 48 km. Höchster Punkt ist die Edelweißspitze. Sie befindet sich auf über 2.500 Metern Höhe.

Die Randnotiz des Films: Der Großglockner markiert die höchste Erhebung Österreichs. Mit seinen 3.798 Metern überragt der "schwarze Berg" ein Meer von 300 Dreitausendern und bildet zugleich die Grenze zwischen Kärnten und Tirol.

Was man sonst noch so mitnimmt: Der Dodo, ein flugunfähiger Vogel, der ausschließlich auf Mauritius vorkam, starb Ende des 17. Jahrhunderts aus und damit nur Jahrzehnte nach seiner Entdeckung. Da dem etwa einen Meter großen Vogel Fluchtverhalten leider total fremd war, bildete er eine viel zu leichte Beute für Menschen und die von ihnen eingeschleppten Tiere.

Unser Fazit: Im Gegensatz zu anderen österreichischen Episoden geht es diesmal relativ unspektakulär zu. Dennoch vermag "Baum fällt", der so ganz nebenbei auf die Bedeutung des Waldes aufmerksam macht, gut zu unterhalten. Abgesehen davon bereitet es wie immer Freude, den beiden Wiener Grantlern bei der Arbeit zuzusehen. Erst recht, wenn sich mit Karl Fischer als Buddha Weisheiten zitierender Polizist ein dritter Talentierter dazugesellt. Zwei minus.

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