Kunst frisch aus der Werkstatt

4.10.2012, 08:00 Uhr
Kunst  frisch aus der Werkstatt

© Michael Müller

Kunst  frisch aus der Werkstatt

© Michael Müller

Fünf Stockwerke muss man erklimmen, um die BBK-Jahresausstellung sehen zu können (keine Angst, es gibt einen Aufzug): Über 70 Mitglieder des Verbandes zeigen ihre Werke auf 500 Quadratmetern im ehemaligen GfK-Gebäude in der Muggenhofer Straße, verteilt auf 20 Räume. Der Titel „Frisch“ rührt daher, dass alle Arbeiten 2012 entstanden und bisher noch nirgends präsentiert wurden.

Begrüßt wird man schon unten am Eingang von der Stahlskulptur „Ur“ von Guido Häfner, innen wartet dann Wolfgang Christls monströse und knallrote Skulptur aus der Reihe „Genesis“. Häfners Bruder Johannes ist ebenfalls mit von der Partie, er vermischt in seinen Arbeiten Buchdruck, Computergrafik und Malerei.

Etwa 250 Mitglieder zählt der BBK Mittelfranken mittlerweile. Der Verband, der sich als Interessenvertretung versteht, nimmt nur Künstler auf, die an einer Akademie studiert haben. Die Bandbreite der Werke, die hoch oben über den Dächern von Muggenhof zu sehen sind, ist naturgemäß groß — von der Zeichnung über die Installation hin zur Fotografie ist alles zu sehen. Der Schwerpunkt liegt jedoch ganz klar auf der Malerei.

Blick in Sternenhimmel

Weswegen vielleicht die Beiträge, die nicht zu diesem Genre zählen, besonders ins Auge stechen. Irene Kress-Schmidts Mini-Skulpturen aus Drähten und Schaltern zum Beispiel, oder Johannes L. M. Kochs „Le observatoir“, ein Installation mit einem alten Leitz-Belichter, in den man reingucken kann — und in den Sternenhimmel blickt.

Als einzige mit Video arbeitet Irmingard Beirle, eine Künstlerin, die sich zuletzt mit Thomas Manns „Joseph und seine Brüder“ beschäftigt hat und diese Texte in eine Performance umsetzt. Ein Foto davon, entstanden im Kloster Veßra in Thüringen, ist in der Ausstellung zu sehen. Wie überhaupt die Fotografie immer mehr Einzug hält in den BBK, was dem wiederum sehr gut tut. Der Hingucker direkt gegenüber des Aufzugs sind die „Lookalikes“ von Bernd Telle — er hat sich als Albrecht Dürer, Veit Stoß und Adam Kraft abgelichtet.

„Frisch“, bis 4. November, Do.-Sa. 16-20, So.14-18 Uhr, Muggenhofer Straße 136, 5. Stock (gegenüber dem Café Pforte); Führungen sonntags um 16 Uhr
 

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