Literaturfest München: Nora Gomringers Konzept wird verschoben

München - Eigentlich hätte die Bamberger Schriftstellerin und Leiterin der dortigen Villa Concordia, Nora Gomringer, als Kuratorin das Literaturfest München mitgestalten sollen. Doch die Ausgabe 2020 wird wegen der Corona-Krise nicht wie geplant stattfinden. Die Münchner Bücherschau solle es aber geben, hieß es. Geplant war das größte Münchner Literaturfestival vom 11. bis 29. November.

Das Festprogramm des Literaturhauses und das forum:autoren mit internationalen Gästen vor großem Publikum ließen sich nur eingeschränkt oder gar nicht realisieren. Ziel der Kuratorin Nora Gomringer sei es gewesen, mit einem in die Zukunft gerichteten Dialog der Künste Literatur mit Musik, Tanz, Mode und neuen Medien zu verbinden, sagte die Geschäftsführerin des Literaturfests München, Tanja Graf. "Wir möchten, dass die Ideen dieser Ausnahmekünstlerin tatsächlich eine Chance zur Umsetzung bekommen."

Derzeit machten die Beschränkungen durch die Hygiene-Konzepte allen Spielraum zunichte. "Wir hoffen nun und bauen darauf, dass dies im kommenden Jahr anders sein wird." Das erste Literaturfest München gab es 2010. Seither fand es jährlich seit von Mitte November bis Anfang Dezember knapp drei Wochen lang an verschiedenen Spielorten statt.

Gomringer äußerte sich auf Facebook darüber betrübt, aber voller Verständnis. Sie schreibt: "Man beachte: Eine Stadt sagt an dieser Stelle, dass das Risiko zu hoch und die Kassen zu leer sind. Institutionen haben nun noch Geld, niemand sonst mehr. Auftritte zu gewohnten Fixgagen kann es nur noch geben mit gewissenhaften Veranstaltern, sonst wird nichts mehr kostendeckend veranstaltet. Auf lange Zeit. Deshalb: Denkt an die Künstler, denen Ihr Gelegenheiten und Bühnen bietet. Sie brauchen auch angemessene Gagen."