Museen brauchen Mäzene

20.10.2020, 11:33 Uhr
Museen brauchen Mäzene

© Stadtmuseum Erlangen

Seit den 1980er Jahren unterstützte Nürmberger, der 2020 im Alter von 79 Jahren verstorben ist, das Museum aus Heimatverbundenheit durch zahlreiche Schenkungen und ermöglichte den Ankauf selten angebotener Werke. Dabei stellte er sich bewusst in Traditionen des 19. Jahrhunderts, in dem bürgerschaftlicher Gemeinsinn vielerorts – so auch in Erlangen – zur Gründung von (Heimat-) Museen führte.

Bis heute sind Museen, vielleicht mehr denn je, auf Mäzene angewiesen, um ihrer Kernaufgabe – dem Sammeln von Kunst und Kulturgut und dem Bewahren für die nachfolgenden Generationen – gerecht zu werden. Die steigenden Preise auf dem Kunstmarkt und geringe Anschaffungsbudgets machen es öffentlichen Institutionen nicht leicht, herausragende Objekte anzukaufen; vor allem dann nicht, wenn in Auktionen in kürzester Zeit größere Summen aufgebracht werden müssen.

Hier kam Bernd Nürmberger ins Spiel. Mit seiner Hilfe konnten viele Sammlungslücken geschlossen werden, zuletzt 2017, als ein rares Werk des Erlanger Künstlers Hans Barthelmeß (1887 – 1916) aus den USA in seine Heimatstadt geholt werden konnte. Häufig trat er auch direkt als Kunstsammler auf und schenkte dem Stadtmuseum Objekte, die er aus persönlichem Interesse erworben hatte. Derartige Vorstöße treiben den meisten Sammlungskuratoren den Angstschweiß auf die Stirn, gibt es doch museale Sammlungskonzepte – bei Bernd Nürmberger waren Befürchtungen dieser Art jedoch unbegründet. Über 90 Werke aus nahezu allen Epochen – vom Barock bis zur zeitgenössischen Kunst – fanden so den Weg in die „Sammlung Nürmberger“ des Stadtmuseums, darunter auch so hochrangige Werke wie das einzige Selbstporträt des in ganz Europa wirkenden Erlanger Künstlers Christian Leinberger (1706 – 1770).

http://erlangen.de/stadtmuseum

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