Nach "Asyl-Erpresser"-Skandal: Verzicht auf Schramm-Lesung

26.3.2017, 20:58 Uhr
Auch auf der Nürnberger Kaiserburg darf der Autor Godehard Schramm nicht lesen.

© Michael Matejka Auch auf der Nürnberger Kaiserburg darf der Autor Godehard Schramm nicht lesen.

Schramm sollte am 31. März bei einem Kulturempfang der Staatsminister Ludwig Spaenle (Kunst) und Markus Söder (Finanzen und Heimat) auf der Nürnberger Kaiserburg eine Lesung halten. Nun lässt das Kunstministerium wissen, dass Schramm die Veranstaltung "inhaltlich nicht mitgestalten" werde.

Dies wird als unmittelbare Reaktion auf Äußerungen Schramms gewertet, die er in seinem im November veröffentlichten Buch "WeitLandWeit - GroßstadtGroß" veröffentlicht hatteDort bezeichnet Schramm syrische und andere Flüchtlinge als "Asyl-Erpresser", "Abhauer" und "Einwanderungseinbrecher".

Auch die Fraktionsvorsitzenden der im mittelfränkischen Bezirkstag vertretenen Parteien sowie Bezirkstagspräsident Richard Bartsch (CSU) distanzieren sich klar von der fremdenfeindlichen Rhetorik Schramms. 2003 hatte der Bezirk dem Autor den Wolfram-von-Eschenbach-Preis verliehen. "Die Satzung sieht keinen Entzug dieser Auszeichnung vor", wehrt Bartsch Anregungen ab, dem Schriftsteller diese Auszeichnung abzuerkennen.

"Die Vorschläge kommen aus der Bevölkerung. Eine Jury schlägt dem Bezirkstag Preisträger vor. Auf dieser Grundlage wurde 2003 eine Entscheidung getroffen, die nicht rückgängig zu machen ist", so Bartsch.

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