Neue Netflix-Staffel "Dark": Dunkler Blick in die Vergangenheit

23.6.2019, 14:20 Uhr
Schauspieler Louis Hofmann als Jonas Kahnwald mit seinem Markenzeichen, einer gelben Regenjacke, in der Netflix-Serie "Dark".

© Netflix Schauspieler Louis Hofmann als Jonas Kahnwald mit seinem Markenzeichen, einer gelben Regenjacke, in der Netflix-Serie "Dark".

Wer versucht, den Inhalt der ersten Staffel der von dem Erlanger Regisseur Baran bo Odar inszenierten Serie auch nur grob zusammenzufassen, muss scheitern. Wer zudem alles kapiert, was in dieser erzählerisch mit langem Atem angelegten Zeitreise-Story vor sich geht, muss ein Genie sein.

Zeitreise ins Jahr 1986

Trotzdem: "Dark" macht süchtig. Es geht — versuchen wir es halt doch – um seltsame Vorkommnisse in der fiktiven deutschen Kleinstadt Winden (mit viel dunklem deutschen Wald drumrum). Dort verschwindet zunächst ein Junge, später ein weiterer: Wie sich herausstellt, wurde letzterer nicht entführt oder ermordet, sondern auf wundersame Weise ins Jahr 1986 katapultiert. Spätestens an dieser Stelle wird die Sache komplex, denn wir springen nicht nur zwischen den Jahren 2019, 1986 und später 1953 hin und her, sondern lernen mit der Zeit auch eine Fülle an Protagonisten kennen, mal als Jugendliche, mal als Erwachsene, mal als Greise (Riesen-Kompliment an das absolut stimmige Casting von Simone Bär).

Die zweite Staffel knüpft nahtlos an die erste an, auch ästhetisch. Ausstattung, Atmosphäre, Soundtrack (selbst den charakteristischen Obacht-jetzt-wird-es-gruselig-Sound lernt man zu lieben), alles ist hier auf den Punkt. Und so düster, wie der Titel es vermuten lässt. Allzu viel geredet wird nicht, aber nach und nach zieht das Tempo etwas an (allerdings müssen sich die Macher auch noch Stoff für die dritte und letzte Staffel aufheben). Gibt es Zufälle? Hängt wirklich alles mit allem zusammen? Können Zeitreisende die Vergangenheit so beeinflussen, dass die Zukunft sich ändert? Viele offene Fragen für die Fans, die sich weltweit den Kopf über den Sinn hinter dem großen Ganzen zerbrechen. Wie sagt "Dark"-Schauspieler Oliver Masucci so treffend? "Durch 'Dark' bebt dein Hirn."

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