Nürnberger Schauspielensemble muss in Quarantäne

28.6.2020, 13:26 Uhr
Zuletzt wurde wieder gesungen: Vor dem Nürnberger Staatstheater genossen die Fans endlich wieder Oper.

© Staatstheater Nürnberg / David Klumpp Zuletzt wurde wieder gesungen: Vor dem Nürnberger Staatstheater genossen die Fans endlich wieder Oper.

Am Samstag hätte es ein Live-Wiedersehen mit dem Ensemble geben sollen: "3. Etage outdoor" stand auf dem Programm, Theatermusikerin Vera Mohrs, Schauspielerin Pauline Kästner und ihr Kollege Yascha Finn Nolting wollten einen heiteren Liederabend auf der improvisierten Bühne vor dem Theater präsentieren. "Du bist mir leider peinlich", so der Titel des Potpourris, die auf Abstand stehenden Plätze für je eine oder zwei Personen waren reserviert, die Technik vorbereitet. Doch dann kam die Hiobsbotschaft: Alle Darsteller, die bislang vorsichtig in kleinen Grüppchen geprobt hatten und den "Sommerspielplan" bis Ende Juli auf die Beine gestellt hatten, müssen zuhause bleiben. Zwei Wochen Quarantäne, bis die Inkubationszeit vorüber und alle negativ getestet sind.

Deshalb wird auch der Hörspiel-Rundgang quer durch die Nürnberger Altstadt Richtung Burg ausfallen, der ab Montag, 29. Juni auf dem Programm stand. Frei nach Kafkas Schloss wollte man die diffuse Bedrohung, die der Autor in seiner Erzählung beschreibt, auf die aktuelle Situation beziehen. In kleinen Gruppen sollte das Publikum Richtung Burgberg geführt werden, mit dem Hörspiel auf den Ohren.

Das alles ist nun verschoben. Die gute Nachricht: Die Opern-Mitglieder dürfen weitermachen, es kann gesungen und musiziert werden. Unter dunklen Wolken, samt Nieselregen und der Angst, dass es ein richtiges Gewitter werden könnte, harrten Opernfans und ihre Stars auf dem Theatervorplatz aus. Bevor es losging, tauschte man noch Wetter-Erfahrungen aus Verona und Bregenz aus. Zum Regenbogen waren dann Arien quer durchs Opernrepertoire zu hören. Keine übliche Premiere, aber ein großer Genuss. Der Hunger nach Kultur war allen anzumerken, die enge Verbundenheit mit dem Theater auch. Heißt: Weitermachen, gesund bleiben. Wir drücken die Daumen.



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