Kostenexplosion

Rechnungshof fordert Prüfung der Sanierung der Stuttgarter Oper - das lässt in Nürnberg aufhorchen

18.7.2022, 16:19 Uhr
Wie die Nürnberger, so haben auch die Stuttgarter in den letzten 100 Jahren wenig in ihr Opernhaus investiert - und nun eine beeindruckende Sanierung am Hacken. Die Kostenplanung hat jedoch den Rechnungshof auf den Plan gerufen.

© Bernd Weissbrod Wie die Nürnberger, so haben auch die Stuttgarter in den letzten 100 Jahren wenig in ihr Opernhaus investiert - und nun eine beeindruckende Sanierung am Hacken. Die Kostenplanung hat jedoch den Rechnungshof auf den Plan gerufen.

Der bisher auf eine Milliarde Euro taxierte Umbau sei ein „großes Investment“, sagte Rechnungshof-Präsident Günther Benz. Der Sanierungsbedarf der Stuttgarter Oper sei zwar unbestritten. Doch in Krisenzeiten müsse man die Frage stellen, ob es andere sinnvolle Planungen geben könne, die zu einer kleineren und kostengünstigeren Lösung führen könnten.

Benz hält es auch für denkbar, die Sanierung zeitlich zu strecken. „Das zu überprüfen würde ich für keine falsche Entscheidung halten“, sagte der oberste Finanzkontrolleur des Landes. Die Finanzierung des Projekts wollen sich das Land und die Stadt Stuttgart teilen. Ob der bisherige Kostenrahmen von über einer Milliarde Euro zu halten ist, wird stark infrage gestellt.

Zuletzt hatte es auch in der grün-schwarzen Koalition Zweifel gegeben, ob die Sanierung in Krisenzeiten noch haltbar ist. Vor allem die CDU-Fraktion will, dass die Planung nochmal überprüft wird. Das über 100 Jahre alte Stuttgarter Opernhaus muss - wie auch das Nürnberger Opernhaus - generalsaniert werden, es platzt zudem aus allen Nähten.

Unter anderem soll eine moderne sogenannte Kreuzbühne schnellere und einfachere Bühnenbildwechsel möglich machen, außerdem wird mehr Platz zum Beispiel für Proberäume benötigt. Das Dach aus dem Jahr 1911 ist marode und die Gastronomie nicht mehr zeitgemäß. Die Intendanz hat zudem eine größere Nutzfläche angemeldet.

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