"Rroooaaarr!": Ausstellung im Nürnberger Tiergarten

12.7.2019, 10:43 Uhr

© Foto: Anja Hinterberger

 

Mit den Kunstwerken am Schmausenbuck ist es ein bisschen so wie mit den Tieren: Man weiß, sie sind da, aber sie verstecken sich auch gerne. Wer mit dem Lageplan durch die Weiten der Anlage streift, muss also Augen und Ohren gut offen halten, um die mitunter winzig kleinen oder an verdeckten Orten präsentierten Arbeiten zu sehen.

"Das finde ich sehr schön, dass die Kunst nicht so offensichtlich daherkommt, dass man sie suchen muss und sich dadurch überraschen lassen kann", sagt Sailstorfer.

16 Arbeiten von der Soundcollage über Holzskulpturen bis zur Videoarbeit zeigen er und seine Studenten nun auf Einladung von Tiergarten-Direktor Dag Encke und mit Unterstützung diverser Sponsoren.

Da hält zum Beispiel im Tiger-Gehege ein besonderer Gast Einzug: Lisa Marie Konietzny hat eine lebensgroße Eichenholzskulptur als "Mitbewohner" der Raubkatze geschaffen. Die stehende Figur ist vom Kopf bis zu den Knien von einer Decke mit Tigermuster umhüllt. Perfekte Tarnung? Oder Ausdruck schlotternder Angst?

Die Erdmännchen haben in ihr Gehege ein LED-Display von Angelika Huber bekommen. Die rote Laufschrift darauf transportiert dadaistische, skurrile und poetische Aussagen wie: "Schmetterlinge schmecken sauer, aber mit Senf schmecken sie süß." Bespielt werden aber nicht nur Gehege und Bäume, Eingangstor und Wüstenhaus, sondern auch die Gewässer. Christopher Mau hat in den Wasservogelteich ein Haus gesetzt, besser gesagt eine großformatige Abbildung davon. Sie zeigt ein Gebäude des alten Tiergartens am Dutzendteich. Er wurde 1912 eröffnet und musste 1934 den Planungen fürs Reichsparteitagsgelände weichen. Zu der Schau (bis Ende Oktober) erscheint eine Publikation im Verlag für moderne Kunst.

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