"In seinen Augen"

So wird der neue "Tatort" mit Heike Makatsch

25.6.2022, 05:55 Uhr
Ellen Berlinger (Heike Makatsch) hat Hannes Petzold (Klaus Steinbacher) zu Fall gebracht.

© Daniel Dornhöfer, dpa Ellen Berlinger (Heike Makatsch) hat Hannes Petzold (Klaus Steinbacher) zu Fall gebracht.

Kann es sein, dass diese biedere Charlotte Mühlen und der 30 Jahre jüngere Ex-Knacki Hannes Petzold ein echtes Liebespaar sind? Kommissarin Ellen Berlingers Gefühl sagt ihr eindeutig: Nein! Und es sagt ihr auch, dass der jugendliche Lover Charlottes beste Freundin, die stinkreiche Bibiana Dubinski, durch einen Insulinschock umgebracht hat, weil Charlotte ihre Alleinerbin ist und er über sie an die Kohle will.

"In seinen Augen" - so der Titel dieses Mainzer "Tatorts" (Sonntag, 20.15 Uhr, ARD) - habe sie gesehen, dass er es war, lässt Berlinger (Heike Makatsch) ihren Kollegen Martin Rascher (Sebastian Blomberg) wissen, der alle Hände voll damit zu tun hat, die ungestüme Kollegin einzubremsen und auf den Pfad der Dienstordnung zurückzuführen. Schließlich ist noch nicht einmal klar, ob überhaupt ein Mord oder nicht vielmehr ein Unfall vorliegt...

Wechsel der Zeitebenen

Michaela May, die kürzlich 70 wurde, spielt Charlotte Mühlen in diesem "Tatort" über das sexuelle Begehren reiferer Frauen mit Bravour - samt Bettszene mit dem Jüngling. Das Drehbuch von Thomas Kirchner (Regie Tim Trageser) wechselt mit Rückblenden ständig zwischen den Zeitebenen, was es etwas anstrengend macht - genauso wie das permanente Reflektieren der Kommissare über die Verfahrensgenauigkeit. Aber es sät auch geschickt Zweifel über die Absichten von Hannes (solide in der heiklen Rolle: Klaus Steinbacher) wie Charlotte - im positiven wie im negativen Sinn. Liebt er sie tatsächlich? Tötete er aus Berechnung, mordete sie aus Eifersucht? Wann war beiden klar, dass Charlotte die Villa und Millionen von Bibi (Ulrike Krumbiegel) erbt, die den Jüngling ebenfalls begehrte?

Mit der Zeit verliert der Film diese Menage-a-trois etwas aus dem Blick und verlegt sich eher auf die Frage, ob Hannes ein eiskalter Killer oder treusorgender Vater ist, und welche Rolle die derangierte Staatsanwältin Jasmin Winterstein (Abak Safaei-Rad) in der ganzen Sache spielt. Wirklich fesselnd ist das nicht: Dieser letzte "Tatort" vor der Sommerpause (nächste Woche kommt noch ein "Polizeiruf") plätschert trotz seiner zahlreichen Wendungen ziemlich spannungsarm vor sich hin.

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