Songlines: Nürnberg zeigt sich vielstimmig

26.9.2019, 17:07 Uhr
Songlines: Nürnberg zeigt sich vielstimmig

© Foto: privat

Ganz bewusst hat sich das Bewerbunsgbüro zur Kultuhauptstadt Europas 2025 bei "Songlines" für ein niederschwelliges, transkulturelles Angebot entschieden, das zugleich musikalische Visitenkarte und Stadtplan sein soll. Dabei können sogar alteingesessene Nürnbergerinnen und Nürnberger neue Hörerfahrungen machen: Mit von der Partie sind unter anderem der Demenzchor "Sing ein Lied. . . !", verschiedene Cover-Bands, ein deutsch-japanischer Kinderchor, die junge Sängerin Elena Steri, der Dialektsänger Udo Lang und der altgediente Songpoet Ernst Schultz ("Ihre Kinder"). Es gibt aber auch Tänze und Musik aus Russland sowie Rap-Songs von Hamudie Saleh aus Palästina und Ahmed Al Rifai aus Syrien. Hans-Joachim Wagner, Leiter des Kulturhauptstadt-Bewerbungsbüros, spricht von einem "zentralen Projekt", das die Grundideen des Nürnberger Bewerbung beispielhaft sichtbar mache. Das Stichwort heißt Bürgerbeteiligung.

Auch Jürgen Markwirth, als Chef des Nürnberger Amtes für Kultur und Freizwit auch für die Kulturläden zuständig, findet an den "Songlines" Gefallen: "Musikmachen und Singen gehören zu den Hauptaktivitäten in den Kulturläden. Das Projekt rückt die ganze Stadt in den Fokus und macht die große Vielfalt der Szene hörbar."

Musikalische Landkarte

Entwickelt wird das Projekt von der Kölner Musikdramaturgin und Kunstkuratorin Beate Schüler ("Lucid Dream"), die sich dabei von den australischen "Songlines", wie die uralten, musikalischen Landkarten der Aborigines genannt werden, inspirieren ließ. Geschichte und Gegenwart habe man dabei gleichermaßen im Blick. Das Projekt soll keine Eintagsfliege bleiben, sondern im Idealfall bis zum Jahr 2025 mit wechselnden Partnern fortgesetzt werden. Kooperationen mit der Musikhochschule und den Internationalen Orgelwoche sind geplant. So soll der musikalische Stadtplan Nürnbergs nach und nach immer komplexer und vielsstimmiger werden: Jung und Alt, Männer, Frauen und Kinder, Profis und Amateure, Chöre, Bands, Einzelinterpreten, Vertreter der verschiedensten Stilrichtungen, Alteingesessene, Zugereiste und Asylbewerber – sie alle tragen zum speziellen Nürnberg-Klangbild bei und sollen künftig zu hören sein.

Ergänzt wird das Projekt durch einen eigenen Internet-Auftritt und Informationen in den Sozialen Medien. Das Wochenende vom 27 bis 29. September soll deutlich machen, wohin die musikalische Reise gehen soll. Das Eröffnungskonzert beginnt um 17.30 Uhr in der Kulturwerkstatt auf AEG, um 19.30 uhr ist der Kulturladen Röthenbach dran.

Dazu gehört auch eine Busreise im wörtlichen Sinne: Ein Shuttle-Bus verbindet die verschiedenen Spielorte. Der Eintritt für die Konzerte ist frei, ausgenommen der Auftritt der griechisch-türkischen Gruppe Ägäis Connection am 27. September in der Villa Leon.

Das Programm gibt es unter

www.songlines.N2025.eu

Verwandte Themen


Keine Kommentare