US-Dichter Lawrence Ferlinghetti gestorben
24.2.2021, 12:26 Uhr„Wir werden ihn zutiefst vermissen“, hieß es zum Tod Ferlinghettis, der in den 1950er Jahren mit seinen Beatnik-Kollegen Jack Kerouac ("On the Road") und Allen Ginsberg ("Howl") die literarische rebellische Bewegung in der Westküstenmetropole San Francisco anführte.
„Wir haben einen großartigen Dichter und Visionär verloren“, sagte die Miteigentümerin und pensionierte Geschäftsführerin des Buchladens und Verlags, Nancy Peters, dem „San Francisco Chronicle“. Sie würdigte Ferlinghetti, mit dem sie mehr als 50 Jahre lang eng zusammenarbeitete, als „Legende seiner Zeit“.
Der 1919 in der Stadt Yonkers im US-Bundesstaat New York geborene Autor brachte im Laufe seines Lebens Dutzende Werke heraus. „Seine Arbeit hat ihm einen Platz im amerikanischen Kanon eingebracht“, schrieb City Lights. Zu Ferlinghettis bekanntesten Werken zählte der Gedichtband „A Coney Island of the Mind“ (Ein Coney Island des Bewusstseins) aus dem Jahr 1958, der in über zwölf Sprachen übersetzt wurde und City Lights zufolge einer der am besten verkauften Lyrikbände aller Zeiten ist.
Ferlinghetti, der als Soldat im Zweiten Weltkrieg im Pazifik und beim D-Day in der Normandie war, ehe es ihn nach San Francisco zog, brachte noch im Alter von 100 Jahren Gedichte heraus. Der runde Geburtstag des gefeierten Dichters und Denkers vor knapp zwei Jahren war mit zahlreichen Veranstaltungen begangen worden. An diesen „fantastischen Tribut“ bat City Lights dem „San Francisco Chronicle“ zufolge zu erinnern. Eine Gedenkveranstaltung zum Tod Ferlinghettis war demnach aufgrund der Corona-Pandemie zunächst nicht geplant.
dpa
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