Erstes Album

Vollgas-Rock: Die Fürther Rockband Brunhilde

24.2.2021, 12:11 Uhr
Hinter der Fürther Rockband Brunhilde stehen Sängerin Carolin Loy und Gitarrist Kurt Bauereiß, die sich für ihre Konzerte mit Livemusikern verstärken.  

© pacearts Hinter der Fürther Rockband Brunhilde stehen Sängerin Carolin Loy und Gitarrist Kurt Bauereiß, die sich für ihre Konzerte mit Livemusikern verstärken.  

Stilistisch erinnern die 14 kurz gehaltenen Nummern (darunter ein schickes Cover von Nina Hagens "So Bad") an die Guano Apes oder auch an The Pretty Reckless. Für Frontfrau Caro darf man zudem getrost das antiquierte Schlagwort "Rockröhre" reaktivieren. "Es ist ein ganz eigener Brand", nickt Kurt Bauereiß stolz. In dessen eindrucksvollen Streetlife Studios im Fürther Vorort Steinach ist die Platte entstanden – unter der Ägide von Charlie Bauerfeind.

Der Erlanger hat sich als Produzent von 80er-Jahre-Metalkapellen wie Motörhead, Saxon und Blind Guardian weltweit einen vorzüglichen Namen gemacht. "Als er mit Helloween bei uns im Studio war, kam das Gespräch auf Brunhilde. Charlie fand das gut und bot an, uns zu produzieren. Wahrscheinlich war er froh, mal was anderes zu machen."

Tatsächlich klingt "To Cut A Long Story Short" anders als vieles, was einem aktuell sonst so aus dem Rockbereich auf den Plattenteller wandert: Hier plärren einem keine hochgezüchteten Breitwandsounds mit Plastikschlagzeug entgegen, stattdessen: fette Gitarrenriffs, ein bollernder Motörhead-Bass sowie viel Dreck und Schweiß. Alles sehr direkt und differenziert. Und ohne selbstgefällige Soli. Ein Sound, gemacht für die Bühnen dieser Welt – was zuletzt auch gut geklappt hat.

Brunhilde ging auf Tour mit Nazareth und The Sweet, spielte mit ZZ Top und auf diversen Festivals. Seit alles dicht ist, dreht die Band am Stück Musikvideos wie zuletzt einen lustigen Räuberclip mit "Evil" Jared Hasselhoff von der Bloodhound Gang.

Bleibt die Sache mit dem Bandnamen, zu dem einem spontan zwei Assoziationen einfallen: Richard Wagners "Ring des Nibelungen" und Quentin Tarantinos "Django Unchained", wo die Frau des Titelhelden auf den Namen Brunhilde von Shaft hört. "Tarantino war’s", nickt Caro. "Wir saßen im Kino und als der Name fiel, war uns klar: Der isses!"

Kurt ergänzt: "Klar provoziert der, aber genau so muss das sein. Es darf nicht zu gemütlich werden!"

Aktuelle LP/CD: Brunhilde, "To Cut A Long Story Short" (Count & Countess)

Verwandte Themen


Keine Kommentare