Queeres Kino

Von elf nackten Tänzern und dem ersten Mal: Filmfestival in Nürnberg

1.9.2021, 13:50 Uhr
Von elf nackten Tänzern und dem ersten Mal: Filmfestival in Nürnberg

© queerfilmfestival.net

In Nürnberg sind erneut das Casablanca und das Cinecittà dabei. Insgesamt 15 Filme stehen von Mittwoch bis Sonntag, 1. bis 5. September 2021, auf dem Programm - darunter Highlights von den Festivals in Cannes, San Francisco, Rotterdam, London und von der Berlinale.

Den Auftakt macht heute Peeter Rebanes historischer Liebesthriller „Firebird“, der auf einem sowjetischen Luftwaffenstützpunkt auf dem Höhepunkt des Kalten Kriegs spielt und von der verbotenen Liebe zwischen einem jungen Soldaten und einem Kampfpiloten erzählt. Vorgeschaltet ist der bildstarke lettische Kurzfilm „We Will Become Better“, dem auch das Festivalmotto entnommen ist. Die Liebesgeschichte um zwei junge Männer, die getrennt voneinander tanzen müssen, setzt sich kritisch mit dem homophoben Klima im heutigen Russland auseinander.


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Gespenstisch amourös wird es in der australischen Teenager-Rom-Com „Ellie & Abbie“, wenn die 17-jährige Ellie endlich den Mut aufbringt, ihre Mitschülerin Abbie um ein Date zu bitten und dabei unerwartete Unterstützung aus dem Jenseits bekommt. Der queere französische Arthouse-Star Nicholas Maury glänzt in seinem Regiedebüt „Die Rolle meines Lebens“ als hypersensibler Schauspieler mit einem ganzen Strauß Neurosen.

Von elf nackten Tänzern und dem ersten Mal: Filmfestival in Nürnberg

© Ed Thrasher / mptvimages

In „Tiny Tim“ porträtiert der schwedische Regisseur Johan von Sydow eine der seltsamsten Figuren der US-amerikanischen Popkultur, die mit Ukulele und Falsetto-Gesang ihr Publikum in den Bann zog. In „Boy Meets Boy“ von Daniel Sánchez López hat Harry nur 15 Stunden Zeit, um seinem Club-Schwarm Johannes näher zu kommen, bevor er von Berlin zurück nach Großbritannien muss.

Aleksandr M. Vinogradov ist in der Doku „Bare“ elf nackten Tänzern auf den Fersen, die für ein Stück des belgischen Star-Choreografen Thierry Smits proben. In „Young Hunter“ von Marco Berger nutzt ein Teenager die sturmfreie Bude, um endlich zum ersten Mal Sex zu haben, und tappt in eine gefährliche Falle.

Aufrichtig und voller Hingabe erzählt die italienische Filmemacherin Anna Alfieri in „Borderline“ die Geschichte ihrer ersten großen Liebe. „Tove“ folgt dem Leben der Autorin und Zeichnerin Tove Jansson, die in ihren weltbekannten „Mumin“- Büchern ganz selbstverständlich mit den Geschlechterrollen brach.

Monika Treut sucht in „Genderation“ über 20 Jahre nach ihrem queeren Filmklassiker „Gendernauts“ die einstigen Pioniere der Transbewegung in Kalifornien auf und fragt sie, wie sich ihr Leben verändert hat. Ein ehemaliger Turmspringer gabelt in „Sprung ins kalte Wasser“ auf seinem Trip durch Europa einen wagemutigen Deutschen auf. Und in „Cicada“ driften zwei frisch Verliebte durch New York.

Alle Filme laufen jeweils in beiden Kinos, aber zu unterschiedlichen Zeiten. Das Casablanca zieht zum Abschluss am 5. September 2021 außerdem in die Desi, wo „Cicada“ um 20.30 Uhr als Openair-Premiere gezeigt wird.

Von elf nackten Tänzern und dem ersten Mal: Filmfestival in Nürnberg

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